Schrobenhausen
Volles Haus bei Vortrag zu Arthrose

Der Arzt Max Dienel aus Neuburg war zu Gast bei Kolping

06.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:36 Uhr
Der Facharzt Max Dienel informierte über die richtige Ernährung bei Arthrose. −Foto: Archiv

Schrobenhausen (SZ) Fünf Millionen Menschen sind in Deutschland von Arthrose betroffen. Kein Wunder also, dass das Kolpinghaus aus allen Nähten platzte, als Max Dienel, Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie und Ernährungswissenschaftler zum Thema "Arthrose und Rückenschmerzen lindern durch Umstellung der Ernährung" referierte.

Bei Arthrose bilden sich die Knorpel zwischen den Gelenken zurück, bis die Knochen direkt aufeinander reiben, was zu Knochenverformungen und Gelenksentzündungen führen und sehr schmerzhaft sein kann. Die Schulmedizin sieht darin eine normale Altersbelastung und für die Degeneration keine Heilung. Lindern könne man durch Schonung, Schmerzmittel, Krankengymnastik, Entspannung oder auch durch neue künstliche Gelenke.

Dienel erklärte die Arthrose, die zu 99 Prozent auch für Rückenschmerzen verantwortlich sei, als rein ernährungsbedingte Krankheit, die nach 20 bis 30 Jahren Fehlernährung erste Symptome zeige. Sie sei zudem eine Folge von Übersäuerung im Körper.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden Lebensmittel zunehmend industriell hergestellt. Diese "Zivilisationskost" brachte erste Zivilisationskrankheiten mit sich, so Dienel, unter anderem Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und Herzinfarkt.

Die Ursache dafür seien Vital- und Mineralstoffmangel, weil diese im Bearbeitungsprozess verloren gingen.

Dienel rät dazu, präventiv weitgehend industriell aufbereitete Kost wie Zucker, Süßwaren und Softdrinks, Produkte aus Auszugsmehlen und alle raffinierten Fette wie Margarine, Fritteuse-Fett und alle nicht kaltgepressten Öle zu vermeiden.

Vollwerternährung oder auch das Low-Carb-Konzept seien hilfreich, Arthrose-Schmerzen zu lindern oder bei leichter Arthrose gar beschwerdefrei zu werden.

Die Prämisse laute: Nahrung so natürlich wie möglich belassen und essen. Ein Drittel Frischkost, wozu auch Räucherlachs oder luftgetrockneter Speck gehöre, sei eine gesunde Basis. Durch eine konsequente Nahrungsumstellung könnten arthrosebedingte Operationen teilweise hinausgeschoben oder vermieden werden.

Nach Dienels Erfahrungen zeigen Patienten bereits nach wenigen Tagen gezielter Ernährung eine Besserung des Gesundheitszustands.

Daneben sei regelmäßige, tägliche Bewegung, Sonnenlicht, psychische Gelassenheit und Gottvertrauen ebenfalls wichtig, um gesund zu bleiben oder Linderung zu erreichen, sagte Dienel.

Zum Ende der Veranstaltung nahm sich Dienel noch viel Zeit, um die ganz persönlichen Fragen zum Thema zu beantworten.