Schrobenhausen
Caritas baut in der Bartengasse

Mitgliederversammlung: Idee eines Sozialbürgerhauses soll endlich umgesetzt werden

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Foto: Gerlinde Drexler

Schrobenhausen (SZ) Den Plan, ein Sozialbürgerhaus zu schaffen, verfolgt der Kreisverband der Caritas schon seit Jahren. Mehrere Grundstücke hatte er geprüft. Jetzt hat es geklappt. Der Verband habe den Parkplatz in der Bartengasse gekauft, teilte Vorsitzende Elisabeth Teschemacher jetzt mit.

Dieses Projekt war eines der zentralen Themen der Mitgliedervollversammlung, die am Mittwochabend in Schrobenhausen stattfand. Elisabeth Teschemacher berichtete von mehreren Anläufen, die gemacht wurden. Mal war es ein Bauträger, der aus Kostengründen das Projekt abgesagt hatte, mal hatte das Denkmalamt abgelehnt. Der Kreiscaritasverband war lange auf der Suche gewesen, um sein ehrgeiziges Projekt eines "Sozialbürgerhauses" umzusetzen. Jetzt ist der Verband in der Stadtmitte von Schrobenhausen fündig geworden.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Der Verband musste auch die Häuser Nummer sieben und neun in der Bräuhiasengasse mit dazu kaufen. Den Plan, in den Gebäuden Sozialwohnungen unterzubringen, habe man nach einem Blick in die Häuser schnell wieder fallenlassen, berichtete die Vorsitzende. Wegen des schlechten Zustandes der beiden Gebäude sollen sie abgerissen werden. Nur das kleine Gebäude, das direkt an ein Wohnhaus angrenzt, wird voraussichtlich stehenbleiben.

Kein Problem sieht Elisabeth Teschemacher darin, dass an dieser Stelle keine Tiefgarage gebaut werden kann. "Wir können auch ohne leben." Der Verband hat sich aber schon darauf eingestellt, dass es möglicherweise archäologische Funde auf dem Gelände geben könnte. "Das wird uns in der Bauphase eventuell aufhalten", kündigte die Vorsitzende an.

Wie das Sozialbürgerhaus aussehen könnte, zeigte sie auf einem Plan. "Das wäre die Idealbebauung", sagte Caritas-Geschäftsführer Hans-Peter Wilk. Für den Verband jedoch definitiv zu groß. Von den fünf eingezeichneten Baukörpern würden der Caritas ein bis zwei reichen, erklärte Wilk. Entstehen sollen Wohnungen für Menschen mit einem geringen Einkommen sowie behindertengerechte Wohnungen. Noch in diesem Jahr möchte der Caritasverband mit dem Bau beginnen, sagte der Geschäftsführer.

Davor sind jedoch noch viele Gespräche zu führen. Auch eine Kooperation mit anderen Trägern kann sich Wilk vorstellen. Wichtig sei, dass der Caritasverband durch eine solch immense Investition nicht gefährdet werde, so der Geschäftsführer. Um wie viel Geld es tatsächlich gehen wird, hängt davon ab, wie groß das Bauvorhaben wird.

Die gestiegenen Mietpreise in Schrobenhausen hätten zur Folge, dass viele Menschen vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen würden, sagte Wilk. "Es werden zunehmend Altersrentner werden, die nicht mehr in der Lage sind, ihren Wohnraum zu halten", befürchtete er. Der Geschäftsführer lobte die Zusammenarbeit von Stadt und Caritasverband beim Thema Obdachlosigkeit zu verhindern. "Das hat man selten: Wir ziehen an einem Strang."