Schrobenhausen
Einen Blick ins Impfbuch wagen

Masernausbruch auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nicht auszuschließen

10.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:03 Uhr

Bis zum Jahr 2015 will die Weltgesundheitsorganisation die Masern in Europa ausgerottet haben. - Foto: kx

Schrobenhausen (oh) Den Impfschutz überprüfen lassen – dazu ruft das Gesundheitsamt Neuburg-Schrobenhausen jetzt auf. Anlass dafür ist der Bayerische Impftag am Mittwoch, 12. Juni. Gerade gegen Masern sollte momentan ein ausreichender Schutz bestehen.

Aufgrund der zurzeit insbesondere im Raum München gehäuft auftretenden Fälle von Masern sei ein Impfschutz gegen diese Krankheit jetzt besonders wichtig, so das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung. Auch allen nach 1970 geborenen Erwachsenen wird empfohlen, ihren Impfstatus überprüfen und verpasste Masernimpfungen nachholen zu lassen. Masern würden seit einigen Wochen gehäuft in der München registriert, wobei besonders Jugendliche und junge Erwachsene betroffen seien. In Bayern seien in diesem Jahr bereits mehr als 100 Fälle bekannt geworden. Einer davon auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Dem Gesundheitsamt ist demnach Anfang Januar eine Masernerkrankung bei einer ungeimpften 35-jährigen Landkreisbewohnerin gemeldet worden. Ein Zusammenhang mit den Fällen in München bestehe nicht, wobei die Ansteckungsquelle unklar sei. Weitere Erkrankungen oder eine Häufung von Fällen sind dem Gesundheitsamt bislang nicht bekannt.

Der letzte Masernausbruch im Landkreis ereignete sich laut Gesundheitsamt Ende 2010 an zwei Schrobenhausener Schulen. Damals erkrankten 16 Jugendliche und junge Erwachsene. Um Masernausbrüche zu verhindern, müssten 95 Prozent der Bevölkerung immun gegen Masern sein. Das Gesundheitsamt nehme jährlich in allen sechsten Schulklassen des Landkreises Einblick in die Impfbücher der Schüler. Die aktuellen Daten aus dem Schuljahr 2011/12 zeigten, dass lediglich 88,5 Prozent der Elf- und Zwölfjährigen einen vollständigen Impfschutz gegen Masern – nämlich in Form von zwei Masernimpfungen – hätten. Insgesamt 96,3 Prozent der Altersgruppe seien zumindest einmal geimpft, 3,7 Prozent hätten überhaupt keine Impfung. Ein Ausbruch wie in München mit mehr als 60 Masernerkrankungen sei deshalb auch in Neuburg-Schrobenhausen nicht auszuschließen.

Zum Bayerischen Impftag rät das Gesundheitsamt, insbesondere die zweite Masernimpfung bei Kindern und Jugendlichen nachzuholen. Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, sollten sich bei unklarem Impfstatus oder bisher lediglich einmaliger Impfung ebenfalls noch einmal gegen Masern impfen lassen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will bis zum Jahr 2015 die Masern in Europa eliminieren. In Skandinavien sei das bereits gelungen. Das Gesundheitsamt steht am Mittwoch, 12. Juni, von 8 bis 12 und 14 bis 15.30 Uhr unter der Rufnummer (0 84 31) 57-5 00 zur telefonischen Impfberatung zur Verfügung. Nach Terminvereinbarung ist auch eine Einsicht der persönlichen Impfunterlagen am Gesundheitsamt möglich. Ausführliche Informationen zu Masern sowie zu den aktuell empfohlenen Impfungen sind vor Ort beim Gesundheitsamt oder auf der Homepage unter www.neuburgschrobenhausen.de/gesundheitsamt erhältlich.