Schrobenhausen
Der Lenbachplatz als Platz

Piraten wollen die Verkehrsdebatte für die Schrobenhausener Innenstadt neu aufrollen

16.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:49 Uhr

Dieses Bild kennen viele Besucher der Schrobenhausener Altstadt. Die einen haben sich daran längst gewöhnt, andere wollen sich damit nicht abfinden - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Die Verkehrssituation der Schrobenhausener Innenstadt – die einen können es nicht mehr hören, andere bewegt das Thema nach wie vor. Im Internet gibt es zurzeit wieder eine heftige Debatte darum, wie es weiter geht. Und die Piraten mischen kräftig mit.

Die noch junge Schrobenhausener Ortsgruppe hat jetzt einen Vorschlag erarbeitet, wie es weiter gehen könnte, und viele, viele diskutieren bei Facebook mit. „Meinungsumfragen und Diskussionen haben die Tendenz ergeben, dass sich viele Bürger eine Verbesserung dieser Situation wünschen“, fasst Klaus Toll von den Schrobenhausener Piraten die Situation zusammen. Künftige Maßnahmen sollten demnach „im Zusammenhang mit einer Umstellung der Situation in der ganzen Innenstadt gesehen werden.“

Für die Piraten ist die Verkehrssituation nicht nur innerhalb der Altstadt kritisch zu sehen. Auch am Stocker-Ring werde es oft gefährlich, wenn Fußgänger und Kraftfahrzeuge mit Gegenverkehr aufeinandertreffen. Die Piraten wünschen sich deshalb eine offene, breit geführte Diskussion, und zwar jetzt und nicht erst nach den Stadtratswahlen im Jahr 2014. Sie stellen deshalb folgende Veränderungen zur Debatte:

n Einbahnstraßenregelung am Stocker-Ring: Der westliche Stocker-Ring soll komplett zur Einbahnstraße werden. Die Fahrtrichtung muss von Süd nach Nord erfolgen, also von der Hörzhausener Richtung Regensburger Straße. An der Häuserseite muss zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ein kombinierter Fuß- und Radweg gestaltet werden. In einem weiteren Schritt sollte eine Umstellung der Parkplätze von Längs- auf Schrägparkplätze geprüft werden. Der östliche Stocker-Ring soll vom Martin-Luther-Platz bis zum Busbahnhof Einbahnstraße werden, Fahrtrichtung: von Nord nach Süd. Auch hier müsste an der Häuserseite ein kombinierter Fuß- und Radweg geschaffen werden, und auch hier sollte die alte Walter-Essigkrug-Idee aus den frühen 90er Jahren neu geprüft werden: Schrägparkplätze.

n Mehr Sicherheit für Fußgänger: In der Innenstadt sollen die Fußgängerbereiche für Fußgänger frei gehalten werden. Das bedeutet: Keine parkenden Autos und Fahrräder mehr vor den Häuserzeilen. Für Werbetafeln soll eine Verordnung erarbeitet werden, die Größe, Anzahl pro Meter und den Standort am Gebäude so festschreibt, dass Fußgänger nicht mehr behindert werden. Auch die Bestuhlung vor den Cafés müsste eingeschränkt werden, Stühle in den Fußgängerbereichen sollten komplett verboten werden. Nach den Erfahrungen der Piraten bestehe ein breiter Konsens in der Stadt dafür, dass der reine Durchgangsverkehr keinen echten Mehrwert bietet und aus der Innenstadt verbannt werden soll.

n Einschränkung des wilden Parkens: Die Fußwege und die Parkplätze sollen nach Meinung der Piraten eindeutiger markiert werden als bisher. Regelmäßig aufgestellte Parkverbotsschilder würden ihrer Meinung nach ebenfalls eine Verbesserung bringen.

n Der Lenbachplatz: Dieser Bereich sollte komplett für den Verkehr gesperrt werden, mit einer Ausnahme: der nördlichen Zufahrt zum Pfarrzentrum Im Tal. In weiteren Schritten sollte hier ein Platz entstehen – mit Grünflächen und Gastronomiebereichen. Wie das genau aussehen könnte, sollte über eine Ideenwerkstatt geklärt werden, an der sich Bürger aktiv beteiligen können.

n Die Zeil: Der Bereich soll als Einbahnstraße ausgewiesen werden. Die Parkplätze sollen nur noch stark eingeschränkt als Gastronomiefläche genutzt werden.

Was den Piraten dabei ganz wichtig ist: „Für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunftsplanung muss es möglich sein einen Kompromiss zu finden, mit dem alle betroffenen Bürger leben können.

Die Schrobenhausener Zeitung sammelt gerne Meinungen zu diesem Vorschlag, die dann auch veröffentlicht werden. Kontakt: redaktion@schrobenhausenerzeitung.de.