Schrobenhausen
Wieder etwas mehr Menschen ohne Job

Agenturchef Manfred Jäger hat leichten Anstieg erwartet Noch vieles möglich für alle Ausbildungssuchenden

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Schrobenhausen (oh) "Auch in diesem Jahr werden wieder viele junge Menschen nach Beendigung ihrer schulischen oder betrieblichen Ausbildung nicht nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen und melden sich zumindest vorübergehend arbeitslos", so Manfred Jäger, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, über die aktuellen Zahlen für den regionalen Arbeitsmarkt. Der klassische saisonale Ausschlag bewirke zu Beginn der zweiten Jahreshälfte einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Im Juli ist demnach die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 173 auf 776 angestiegen.

Hinzu komme, dass Menschen mit Fluchthintergrund nach einer Phase der Anerkennung und des Erwerbs von Sprach-, Sozial- und beruflicher Kompetenz zunehmend auf dem regionalen Arbeitsmarkt ankämen und ihre Arbeitskraft anböten, so Jäger weiter. Insgesamt 5505 Menschen waren Ende Juli in der Region 10 arbeitslos gemeldet.

Das bedeute gegenüber dem Vormonat einen Zugang um 212 Menschen. Die aktuelle Arbeitslosenquote steige um 0,1 Punkte auf 2,0 Prozent (Juli 2015: 2,0 Prozent) und weise damit deutschlandweit weiterhin den besten Wert aus.

Ein bei weitem nicht ausgeschöpftes Potenzial sieht Jäger bei den über 50-Jährigen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrage mehr als 34 Prozent: "Aktuell sind uns 4126 unbesetzte Stellen gemeldet, 367 mehr wie im Vorjahr." Um den stetigen Bedarf der Wirtschaft insbesondere an Fachpersonal zu decken, sollten alle vorhandenen Ressourcen genutzt werden, meint Jäger. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, im Energie- und Elektroniksektor, in der Gebäudetechnik, in der Logistik, im Handel und Verkauf und in den Gesundheits- und Sozialberufen seien zahlreiche Arbeitsplätze vakant.

Kurz vor Aushändigung der Jahreszeugnisse sendet der Ausbildungsmarkt positive Signale für den beginnenden Endspurt - zumindest aus Bewerbersicht. Augenblicklich kämen auf 591 unversorgte Bewerber noch 1117 unbesetzte Ausbildungsstellen, so Jäher. "Dieses Zwischenergebnis belegt, dass noch große Dynamik bei der Besetzung von beruflichen Ausbildungsstellen herrscht und noch vieles möglich ist." Offen sein für Alternativen sei das Gebot der Stunde, für Schüler wie auch für Ausbildungsbetriebe, sagt Jäger.