Schrobenhausen
Wie ein lebhafter Basar

Wohltätiger Kleidertausch im Lindenkeller – Eine Wiederholung ist wahrscheinlich

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Tische voll mit Klamotten fanden die Kleidertauscher im Lindenkeller vor. Der Erlös der Aktion geht an die Caritas. Mit dem Zuspruch waren die Organisatoren zufrieden - Foto: L. De Pascale

Schrobenhausen (SZ) An neue Kleidung kommt man normalerweise nicht ohne Geld ran – außer bei einer Kleidertauschaktion. Am Wochenende gab es die Möglichkeit, sich von ausrangierten Klamotten zu trennen und sie gegen die Textilien anderer Menschen zu tauschen.

Der Schrobenhausener Lindenkeller sah für diesen Nachmittag ganz anders aus, als ihn die Meisten kennen werden. Es herrschte weder die typische Kneipenstimmung, noch feierten Jugendliche eine ihrer vielen Q-Partys, die die Gymnasiasten hier so gerne erleben. Nein, die Stimmung ging eher in Richtung Kaufhaus, obwohl das Motto eigentlich „swoppen statt shoppen – tauschen statt kaufen“ war, denn Wirtin Beta Haberer hat einen wohltätigen Kleidertausch organisiert.

Schon vorab brachten alle, die sich schon länger von Kleidungsstücken trennen wollten, eine Ladung Klamotten vorbei und wurden je nach Wert mit Punkten auf einer Wertmarke entlohnt. Dann wurden die mit Kleiderhaufen bedeckten Tische eifrig von den Besuchern durchwühlt – als wäre man auf einem südländischen Basar, wenn auch mit ein paar Dezibel Unterschied. Wer etwas gefunden hatte, durfte mit seinen neuen Schätzen zum Ausgang gehen und dort mit der aufgeladenen Marke oder einfach mit Geld bezahlen. Und wer nichts gefunden hatte, hatte auch kein Problem: Die Punkte verfallen nämlich nicht. Haberer hat vor, das Ganze viermal im Jahr zu veranstalten. Wer also einmal nicht glücklich wird, findet beim nächsten Mal bestimmt was.

Dass das Ganze eine reine Frauendomäne ist, überrascht wohl eher weniger. Die einzigen beiden Männer im Raum saßen am Tisch und tranken ein kühles Bier, während sich die weibliche Begleitung an den Wühltischen vergnügte – klischeehafter wird’s aber nicht.

Zwar hätten sich manche Besucher natürlich eine noch größere Auswahl gewünscht, trotzdem gingen die Meisten mit vollen Taschen nach Hause. Haberer war mit den fünf klamottenbedeckten Tischen sehr zufrieden und freut sich schon jetzt auf die nächste Tauschaktion.

Das Tolle an der Aktion war aber nicht nur, dass man ohne Geld zu zahlen etwas Neues zum Anziehen bekam, sondern der wohltätige Gedanke, der dahinter stand. Die übrigen Klamotten und der Erlös kommen nämlich komplett der Caritas zugute, von dem Kleidertausch hatte also jeder was.