Schrobenhausen
Wallfahrt nach Maria Kulm

Schrobenhausener Delegation nahm am 17. Egerländer Gebetstag teil

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Schrobenhausen/Maria Kulm (oh) 54 Menschen aus Schrobenhausen und Umgebung besuchten den 17. Egerländer Gebetstag in Maria Kulm. Helmut Eikam, Großmeister des Laienordens der Ritter vom Kreuz mit dem roten Stern, hatte die Fahrt organisiert.

In der herrlichen Kirche, die von den böhmischen Barockbaumeistern Christian und Kilian Dientzenhofer errichtet wurde, wurde das Patrozinium mit einem deutsch-tschechischen Hochamt gefeiert werden. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war der emeritierte Bischof von Pilsen, Frantisek Radkovsky, und als Konzelebranten fungierten der Probst von Maria Kulm, Milan Kucera, dann Monsignore Karl Wuchterl, der Vorsitzende des Sudetendeutschen Priesterwerks, und Josef Sediwy, der Großmeister des Ritterlichen Ordens der Kreuzherren mit dem Roten Stern, der aus Prag gekommen war.

Bischof Radkovsky ging in seiner auf Tschechisch und Deutsch gehaltenen Predigt darauf ein, dass man mit Maria auch zum Herrgott kommen möge und wie sie die Leiden sehen und ertragen lernen könne. Dann wurden - ebenfalls auf Deutsch und Tschechisch - Fürbitten von den Wallfahrern gesprochen, die in dem Wunsch gipfelten, dass sich Deutsche und Tschechen, trotz des Leids, das sie sich gegenseitig angetan haben, zu einer friedlichen und freundschaftlichen neuen Nachbarschaft zusammenfinden mögen. Die Schrobenhausener Wallfahrer setzten dann, nachdem das Mittagsmahl eingenommen worden war, das aus böhmischen Spezialitäten, Pilsner Bier und danach Kaffee mit typisch böhmischem Gebäck bestand, die Reise nach Elbogen (heute Loket) fort. Das schöne historische Städtchen ist beinahe vollständig von der Eger umflossen. Elbogen war im Mittelalter mit seiner festen Burg die erste Grenzbefestigung Böhmens gegen das Land der freien Reichsstadt Eger. Eikam führte durch die Stadt, in der gerade ein Mittelalterfest stattfand, mit als Ritter, Herolde oder Landsknechte kostümierten Menschen. Er beschrieb, dass Kaiser Karl IV. zugleich König von Böhmen auf Anordnung seines Vaters in der Burg Elbogen inhaftiert war, dass er die Karlsbader Heilquellen entdeckte, als er auf der Jagd einen Hirschen, der von einem hohen Felsen ins Tal gesprungen war, verfolgte. Auf dem Felsen in Karlsbad steht noch heute ein bronzener Hirsch zum Gedenken an dieses Ereignis. Dann folgte man in Elbogen Johann Wolfgang von Goethes Spuren, ehe man auf der Burg mit einer Besichtigung des Porzellanmuseums und der Folterkammer den Besuch in Elbogen abschloss und der Heimat wieder entgegenstrebte.