Schrobenhausen
Über Jamaika und London nach Schrobenhausen

Intimer Konzertabend im Zoom: Rapid und Salome Fur brachten den Ska ins Jugendzentrum

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Ska mit Rock, Punk, Balkan, Latin und etwas Metal: das ist die Band Rapid. Gemeinsam mit Salome Fur mischte sie das Zoom auf. - Foto: Thurner

Schrobenhausen (SZ) Mit Rapid und Salome Fur waren am Samstag im Jugendzentrum Zoom in Schrobenhausen zwei Münchner Bands mit einem einzigartigen Sound zu Gast. Trotz des kleinen Publikums von rund 30 Gästen gelang es ihnen, eine gute Tanz- und Partystimmung aufzubauen.

"Der Bass muss lauter eingestellt werden. Die Backvocals sind nicht zu hören. Soundcheck, Soundcheck." Eine Stunde vor dem Auftritt sind die Vorbereitungen noch voll im Gange. Trotz kleiner Nervosität freuen sich alle auf den Abend: "Ich wünsche mir heute eine geile Interaktion", sagt Flo von der Band Salome Fur. "Wir wünschen uns gute Vibrations - das kann durch das Publikum kommen, das kann durch den Mischer kommen." Doch ab halb zehn steht zunächst Rapid auf der Bühne. "Als unser Bassist und Sänger Fabi in die Band kam, hatten wir keine Ahnung von Ska", erzählt Schlagzeuger Felix. "Doch das war gut für die Stilfindung, du probierst einfach was und spielst dann deinen eigenen Stiefel, etwas total Einzigartiges." Jetzt könne man den Stil der Band als Ska gemischt mit Rock, Punk, Balkan, Latin und etwas Metal bezeichnen, so Tenorhorn-Spieler und Sänger Thorsten. Die Band wurde vor zirka vier Jahren gegründet, das Konzert in Schrobenhausen ist ihr 100.

Hier präsentieren sie Lieder von ihrer CD, die sie dieses Jahr veröffentlicht haben. "Es ist eine bunte Mischung aus schnellen, sehr schnellen und fast ganz schnellen Liedern", erklärt Keyboarder Jasper. Bassist Fabi fügt hinzu: "Und wir singen in vielen verschiedenen Sprachen wie Deutsch, Bayrisch, Englisch oder Russisch - Hauptsache sehr schnell." Doch das stört das Publikum überhaupt nicht und in der ersten Reihe wird sofort zu den schnellen Rhythmen und oft amüsanten Texten losgetanzt. Nach einer Stunde und einem fliegenden Wechsel heißt es: Platz für Salome Fur!

Der wesentliche Namensgeber der Band war übrigens eine Katze: "Salome war tatsächlich früher meine Katze", sagt Gitarrist und Sänger Flo. "Und sie hatte ein sehr weiches Fell - und wir spielen ja auch seidenweiche Musik. Das passt dann." Seit zwei Jahren ist die Truppe in der jetzigen fünfköpfigen Besetzung unterwegs. "Wenn wir spielen, starten wir unsere Reise in Jamaika, fliegen über Detroit nach London und landen heute in Schrobenhausen", erklärt Flo. "Unseren Stil kann man dabei als funkiger Reggae, Soul und Ska mit viel Einfluss der Musik aus den Siebzigern beschreiben." Die Lieder sind dabei natürlich alle selbst geschrieben und sollen die Leidenschaft der Mitglieder zur Musik zeigen. Jeder bringt dabei in den Erstellungsprozess etwas ein. "Uns ist wichtig, dass man im Hier und Jetzt lebt und das Leben genießt. Wir sind nicht so die Freunde von gesellschaftlichem Mainstream.", erzählt Flo. "Wir finden es interessanter, sein Leben so zu leben wie man ist. Das scheint in den Texten oft durch." Bassist Fabi, der sowohl beim Auftritt von Rapid als auch Salome Fur auf der Bühne steht, fügt hinzu: "Wir versuchen, das Menschliche in der Musik wiederzugeben."

Und das Publikum lässt sich von dieser Stimmung anstecken. Schon nach ein paar Takten ist die Tanzfläche erneut eröffnet und die Besucher tanzen ausgelassen zu den Songs von Salome Fur. Am Ende sind beide Bands mit dem Abend zufrieden und hoffen, dass sie auch in Zukunft mehr gemeinsame Auftritte bekommen. Bassist Fabi ist zuversichtlich: "Wir wollen einfach gemeinsam eine schöne Zeit verbringen. Denn es gibt nichts Cooleres, als mit Freunden und mit Leuten, die man echt gern hat, in den Bus zu steigen, anzukommen, zu spielen und einen tollen Abend zu haben."