Schrobenhausen
Sieben Tote bei Unfällen

Schrobenhausener Polizei legt Statistik vor und kündigt stärkere Kontrollen an

24.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Zu hohe Geschwindigkeit oder Wild auf der Straße: Das sind die häufigsten Unfallursachen im Schrobenhausener Land. Bei solchen Unfällen kamen nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr sieben Menschen ums Leben - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Auf den Straßen im Schrobenhausener Land starben im vergangenen Jahr insgesamt sieben Menschen. Das sagte gestern Wilhelm Zwergel, Verkehrsexperte der Schrobenhausener Polizei. Ein Jahr zuvor gab es keinen Verkehrstoten im Dienstbereich der Inspektion.

Bei insgesamt sechs Verkehrsunfällen waren im vergangenen Jahr sieben Menschenleben zu beklagen, so Wilhelm Zwergel (Foto). Dagegen ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im vergangenen Jahr nahezu unverändert geblieben. Im vergangenen Jahr gab es 146 Unfälle mit verletzten Personen. Das sind neun mehr als im Vorjahr. Einen leichten Anstieg verglichen mit dem Vorjahr gab es bei den Verletzten. Im vergangenen Jahr mussten 202 (Vorjahreszahlen in Klammern: 184) Unfallbeteiligte und ihre Mitfahrer, davon 156 (139) Leichtverletzte und 46 (45) Schwerverletzte nach einem Unfall ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Blickt Zwergel auf die Hauptursachen für Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten, wird schnell klar, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die häufigste Unfallursache sei. Für Zwergel das traurigste Beispiel ist ein 22-jähriger Motorradfahrer, der auf der Kreisstraße ND 3 bei Halsbach in einer langgezogenen Linkskurve wegen nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam und nach einem Zusammenstoß mit einem Baum starb.

Um dieser Unfallursache Herr zu werden, hat die Schrobenhausener Polizei im vergangenen Jahr deutlich mehr Tempokontrollen vorgenommen. Die Einsatzstunden mit den Laserpistolen in den Streifenwagen seien deutlich angehoben worden, sagt Zwergel. Das Ergebnis: Geschwindigkeitsunfälle haben laut Zwergel von 48 auf 41 abgenommen. Dabei wurden insgesamt 31 (34) Menschen verletzt.

Noch etwas anderes macht der Polizei Sorgen. Immer mehr Unfälle geschehen unter Alkoholeinfluss der Fahrer. Obwohl regelmäßig kontrolliert werde, gebe es immer wieder Unvernünftige, die trotz Alkoholgenusses ihr Fahrzeug nicht stehen ließen. Im vergangenen Jahr wurden nach Kontrollen insgesamt 58 (45) alkoholisierte Fahrer angezeigt. Bei weiteren elf Autofahrern wurde die Fahrt gerade noch verhindert. Angetrunkene oder betrunkene Fahrer verursachten insgesamt 20 (sechs) Verkehrsunfälle mit 16 (sechs) Verletzten. Die Polizei Schrobenhausen will ihre Kontrollen verstärken.

Insgesamt verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr einen moderaten Anstieg der Unfallzahlen. Im Schrobenhausener Land geschahen 881 (877) Unfälle. Fast ein Drittel aller Verkehrsunfälle sind sogenannte Wildunfälle. Im vergangenen Jahr gab es 357 (359) Kollisionen mit Wildtieren. Dabei wurden fünf Menschen verletzt. Eine Person wurde bei einem Unfall mit einem Wildschwein getötet.

Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren sind statistisch verglichen mit anderen Altersgruppen sehr häufig an Unfällen beteiligt. Im Schrobenhausener Land waren die Fahranfänger an zehn Prozent aller Unfälle beteiligt. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren sei ein leichter Rückgang zu vermelden, so Zwergel. Die Zahl der Unfälle in den vergangenen drei Jahren blieb gleich: 86. Dabei wurden 35 (30) Personen verletzt und ein (null) Heranwachsender starb noch an der Unfallstelle.

Positiv bemerkt Zwergel, dass die jungen Fahranfänger nicht mehr so viele Verkehrsunfälle verursachten, wie in den vergangenen Jahren. Dabei spielt aus seiner Sicht das begleitete Fahren ab 17 Jahren eine große Rolle. In den beiden vergangenen Jahren waren diese jungen Leute an keinem Verkehrsunfall beteiligt.