Schrobenhausen
Mehr Angebote für die Jugend schaffen

SZ TRIFFT Philip Höhn, den Diakon der evangelischen Christuskirchengemeinde

06.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:59 Uhr

Fühlt sich wohl in Schrobenhausen: Der neue Jugenddiakon der evangelischen Kirche, Philip Höhn, stammt aus Nürnberg und hat sich einiges für seine neue Aufgabe vorgenommen. - Fotos: Köppel; Petry

Schrobenhausen (SZ) Er will mehr für die Jugendlichen in Schrobenhausen anbieten: Philip Höhn, der Diakon der evangelischen Christuskirchengemeinde. Seit September ist er in der Stadt, eingelebt hat er sich längst. Nur mit der Sprache, da hapert's manchmal noch - wenn es in die Untiefen des Schrobenhausener Dialekts geht, gibt er zu, breit grinsend natürlich.

Denn Philip Höhn ist Franke, er kommt aus Nürnberg.

Im Alltag spielen solcherlei Spitzfindigkeiten natürlich keine Rolle. Philip Höhn ist jemand, der gerne lacht, einer, der auf die Menschen zugeht, das Gespräch sucht, ein Mensch voller Tatendrang - und erfüllt damit schon mal wesentliche Voraussetzungen, um als Jugenddiakon tätig zu sein.

Auch wenn Schrobenhausen seine erste Stelle nach dem Studium ist - im Bereich der Jugendarbeit kennt er sich aus. Und wie. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen begleitet ihn schon sein ganzes Leben - und sie ist ihm ein besonderes Anliegen. Philip Höhn war zunächst auf der Realschule, absolvierte danach ein Freiwilliges Soziales Jahr, dann erst entschied er sich, den Weg eines Lebens mit der Kirche zu gehen. Das Studium in Rummelsberg beinhaltete auch eine Ausbildung zum Erzieher und natürlich die theologischen Aspekte. Diese Kombination kam ihm entgegen, weil so soziales Engagement unmittelbar mit dem Thema Glaube verknüpft wird.

In Schrobenhausen kann er all das nun anwenden, angekommen ist er hier längst. "Ich fühl mich hier sehr wohl", sagt Philip Höhn. So weit weg ist das Städtchen an der Paar gar nicht von der Umgebung, in der er aufgewachsen ist.

Was genau ein Jugenddiakon macht? Ein Patentrezept gibt es da offenbar nicht, "die Arbeit eines Diakons kommt auf die Stelle selbst an", erzählt Höhn. Er habe natürlich viel mit den Konfirmanden zu tun, aber rundherum gibt es ja einiges mehr an Jugendarbeit. Seine Zielgruppe sind dabei Kinder ab zehn genauso wie junge Erwachsene. Zusammen mit den Jugendlichen werden Aktionen und Projekte geplant, Flohmärkte organisiert, oder auch Übernachtungen. "Natürlich versucht man auch, den spirituellen und theologischen Charakter unterzubringen", erzählt er. Und gerade da ist die Zusammenarbeit mit Pfarrer Gerhard Rupprecht immens wichtig. Philip Höhn freut sich, dass es im Schrobenhausener Land viele aktive Jugendliche gibt, die bei der Planung und Durchführung der Aktionen einbezogen werden können. Er hat sich vorgenommen, noch mehr Kreativität einzubringen, auf der Höhe der Zeit zu sein. "Die Arbeit ist sehr vielschichtig und das ist das Schöne", erzählt Höhn enthusiastisch. Langweilig wird es ihm garantiert nicht.

Der Diakon ist überzeugt davon, dass Kirche und Glaube auch heute für Jugendliche viel zu geben haben. Spiritualität ist wichtig. Zusammen Zeit zu verbringen, Gemeinschaft erleben, in der Kirche und auch darüber hinaus, darum geht es. Gemeinsames Kochen mit anschließendem Spieleabend kann so erfüllend sein. Wichtig ist Höhn, dass man den Jugendlichen "ihre Individualität im Glauben lässt".

Für sich selbst holt Philip Höhn viel aus dem Handeln Martin Luthers, die Vergleiche zur heutigen Zeit liegen auf der Hand. Ihn fasziniert, "dass da einer aufgestanden ist und etwas gegen die Missstände gesagt hat. Wir müssen heute auch noch aufstehen und etwas sagen, wenn was falsch läuft."

Aktuell arbeitet Philip Höhn noch am Vernetzen, er bereitet Projekte vor, die möglichst viele Jugendliche in Schrobenhausen einbeziehen, nicht nur Gemeindemitglieder. Denn das hat er längst erkannt: Was solche Angebote anbelangt, ist in der Stadt schon noch Luft nach oben.