Schrobenhausen
Richtig was los

Der Schrannenfestsamstag hält, was er verspricht: Gigantische Stimmung unter wolkenlosem Sternenhimmel

24.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Der Alkohol floss in Strömen, zum Beispiel auch im Zelt der Schromlachia (links). Spaß und Partystimmung waren garantiert, allerdings war der Boden zumindest bei der Schromlachia danach von einem Scherbenteppich bedeckt. Nur wenige Flaschen überstanden die Nacht heil (rechts). - Foto: Ammer

Schrobenhausen (SZ) So muss Schrannenfest sein: Laut, fröhlich, eine laue Sommernacht und dazu viele Menschen in bester Laune. Nachdem Freitagnacht fußballbedingt nicht ganz so viel los war, erfüllte die Samstagnacht dafür alle Wünsche.

Musik aus allen Richtungen, sodass man gar nicht weiß, wo man zuerst hingehen soll, wenn man sich dann entschieden hat, alle zehn Meter ein bekanntes Gesicht – stehen bleiben, einen Plausch halten, ein Bier trinken, etwas essen, weiter – dann wieder auf dem Weg Richtung Musik. So, oder so ähnlich geht es vielen Schrobenhausenern am Schrannenfest, denn mal eben von einem Punkt zum anderen kommt man hier nicht. Je später der Abend, desto dichter das Gedränge – je später der Abend, desto ausgelassener die Stimmung.

In der Lachen spielt die JJ Blues Band vor randvollen Bierbänken. Die Mannen um Frontmann Brugi Weber feiern mit dem Publikum den Sommerabend – und wer sich hier erst einmal einen Platz ergattert hat, der steht höchstens noch mal auf, um sein Weinglas wieder nachzufüllen.

Wein fließt auch am Rathausplatz – genauer gesagt um den malerisch beleuchteten Gradwohl-Stand, den man von weiter weg aber kaum sieht, vor lauter Leuten, die sich davor drängen – lachen, die Gläser klirren lassen und die Nacht genießen. Bis hier dringen die Begeisterungsrufe aus der Oberen Stadt, als die Gaukler ihre brennenden Reifen durch die Luft wirbeln, als die Feuerspucker die Flammen tanzen und die Kinder vor Entzücken quietschen lassen.

Partystimmung herrscht rund um das Zelt der Schromlachia. Hier fließen die Cocktails in Strömen und die Scherben türmen sich schon bald auf dem Boden – und das trotz des hohen Glaspfandpreises, der bei fünf Euro liegt. Bei jedem Schritt knirscht es, die Jugendlichen feiern und tanzen unbeeindruckt weiter.

Es ist längst nach Mitternacht, die Band am Rathausplatz hat sich verabschiedet, doch ans nach Hause gehen denkt noch lange keiner. Es ist Schrannenfest – und das hört eben nicht einfach um Mitternacht auf. So sehen das wohl auch die Steirer Lumpen, die machen nämlich immer noch Musik, umringt von einer Gruppe singender Leute, die so aussieht, als würde die Nacht noch lange werden.

Unter einem wolkenlosen Sternenhimmel brennen Feuerchen in den Lagern der Söldner und anderer mittelalterlicher Gruppen, die sich rund um den Stadtwall niedergelassen haben. Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre, jemand klimpert auf der Gitarre, andere hören ihm zu. Immer wieder kommen Leute vorbei, die sich doch langsam auf den Heimweg machen.

Autofahren kann um die Zeit fast keiner mehr, doch einige wagen sich noch auf die Fahrräder – mit mehr oder minder großem Erfolg. Die Hartgesottenen feiern noch weiter, genießen, dass in Schrobenhausen mal wieder so richtig was los ist.