Schrobenhausen
Neues Heim für obdachlose Störche

Auf dem Dach der Maria-Ward-Realschule entstand in Rekordzeit ein neuer Horst

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

So schnell kann es gehen: Auf dem Dach der Maria-Ward-Realschule wurde jetzt ein neuer Storchenhorst installiert, den Lehrlinge der Bauer AG auf die Schnelle gebaut hatten. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Ein Gemeinschaftsprojekt fand am Samstag einen gelungenen Abschluss: Die Maria-Ward-Realschule hat einen Weißstorch-Horst bekommen.

Doch bevor es so weit war, standen Planungen und viel Arbeit auf dem Programm. Angefangen hatte alles damit, dass sich eine ganzes Rudel von Störchen auf den Dächern der Lenbach- und Spargelstadt niedergelassen hatte. Leider auch auf noch intakten Schornsteinen, mit der Folge, dass einige Störche umgesiedelt werden mussten. Daraus entstand dann die Idee, einen weiteren Horst im Stadtgebiet für die Vögel anzubieten.

Gesagt, getan. Brigitte Streber vom Bund Naturschutz Schrobenhausen hatte schnell Mitstreiter gefunden und das Projekt zum Laufen gebracht. Den Anfang machte die Lehrlingswerkstatt der Bauer AG. Die Auszubildenden unter Leitung von Gerhard Piske und Gerhard Schmid machten sich mit Feuereifer an die Sache und fertigten das 64 Kilogramm schwere Grundgerüst in nur wenigen Tagen an. Die Detailzeichnungen kamen von den Storchenexperten Anton Burnhauser und Gunter Weinrich.

Die Installation der Stützmasten auf Dach und Dachboden der Schule übernahm ein Team vom Stadtbauhof Schrobenhausen. Peter Heigl jun., Franz Balleis und Stephan Förster hatten alle Hände voll zu tun, um die schwere Unterkonstruktion fachgerecht zu befestigen. Nach der Feuerverzinkung durch Karl Hülmeyer in Hagau konnten die Schülerinnen der Maria-Ward-Schule mit dem Ausschmücken des Horstes mit Brettern, Ruten, Zweigen und Grasstücken beginnen. Mit Spannung erwartet wurde dann der letzte Akt dieses Gemeinschaftsprojektes.

Obwohl im Vorfeld etwas Werbung gemacht wurde, blieben die Verantwortlichen am Samstag unter sich. Unter dem wachsamen Auge der Schulleiterin Petra Schiele war Kommandant Ralf Schlingmann mit fünf weiteren Helfern und der Drehleiter angerückt. Die sorgsamen Planungen im Vorfeld machten sich bezahlt. Nur wenige Millimeter Luft hatten die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schrobenhausen beim Aufsetzen des nun fast 100 Kilogramm schweren Horstes auf die Unterkonstruktion. Immer wieder vom Wind in Schwingung versetzt, gestaltete sich das Ganze zu einem Geduldsspiel. Mit Ruhe und viel Fingerspitzengefühl wurde auch das gemeistert. Nach über zwei Stunden konzentrierten Arbeitens schmeckte die gesponserte Brotzeit noch mal so gut. Die Arbeiten auf dem Dach blieben den Störchen nicht unverborgen. Bald machte ein Storch Zwischenhalt auf dem Horst. Ob nur vorübergehend oder auf Dauer, das wird sich zeigen.