Schrobenhausen
Mit guten Leuten zur absoluten Mehrheit

CSU-Orstvorsitzender Josef Soier hat ein klares Ziel für die Kommunalwahl – Toni Drexler hört auf

10.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:03 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) Die absolute Mehrheit im Schrobenhausener Stadtrat soll wieder her – für die CSU. So will es Ortsparteichef Josef Soier. Auf dieses Ziel seien alle Bemühungen bei der Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl 2014 ausgerichtet.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Christsozialen mindestens zwei Mandate mehr als bisher in den Stadtrat einbringen. Seit der Kommunalwahl 2008 belegen Soier und seine Mitstreiter zehn Sitze im Stadtrat. Zusammen mit dem CSU-Bürgermeister Karlheinz Stephan kommen sie auf elf Stimmen im Gremium – derzeit reicht es also nicht aus, um die Entscheidungen im Stadtparlament alleine vorzugeben.

Ein bisschen erinnert Soier an den U-Boot-Kapitän aus Wolfgang Petersens Film „Das Boot“. Da lässt der Regisseur den Alten sagen: „Gute Leute braucht man, gute Leute.“ Zugegeben, die Schrobenhausener CSU ist nicht wie das Boot im Film auf Grund gelaufen und kämpft ums Überleben, trotzdem sagt Soier zur Listenaufstellung für die Kommunalwahl: „Wir suchen gute Leute.“

Dabei spielt für Soier ausschließlich die Qualität der Kandidaten eine Rolle. Ob Frauen oder Männer, das sei ihm egal. Auch das Alter sei für die Kommunalpolitik von eher nachrangigem Interesse. Namen möglicher Kandidaten will er noch nicht nennen. „Dafür ist es noch zu früh.“ Aber ein Beispiel für den idealen CSU-Kandidaten hat Soier schon parat: „So wie ich vor 20 Jahren.“ Dann lacht Soier.

Probleme, die 24 Stellen zählende Liste voll zu bekommen, dürfte die CSU als mitgliederstärkste Partei in Schrobenhausen wohl kaum haben. Und Gedanken über die Besetzung habe sich der Ortsvorstand natürlich auch schon gemacht. Doch Entscheidungen seien noch nicht gefallen: „Wir werden das in aller Ruhe machen.“ Soll heißen: Nach der Bundestagswahl im September werde sich die örtliche CSU-Führung zu einem Vorschlag durchringen und die Nominierungsversammlung werde die genaue Reihung beschließen.

Soier kann auch davon ausgehen, dass wohl alle aus der CSU-Fraktion erneut für den Stadtrat kandieren wollen. Bis auf einen – Toni Drexler. „Er wird wohl aufhören“, sagt Soier.

Er wird, bestätigt Drexler auf Anfrage. „Ich trete nicht mehr an“, so Drexler nach fast zwölf Jahren Stadtratsarbeit. Der Grund für seinen Rückzug ist ganz einfach: Seine Gesundheit sei zu angeschlagen. Trotz seiner Krankheit hat Drexler seinen Humor nicht verloren: „Mit 71 Jahren macht man keine Politik mehr.“ Am alten Bundeskanzler Konrad Adenauer will sich Drexler zumindest kein Beispiel nehmen. „Es gibt viele Junge, die nachrücken wollen und auch sollen.“

Wer Toni Drexler kennt, weiß, dass er seine letzte Wahlperiode im Stadtrat ordentlich zu Ende bringen wird. „Ich war nur in ganz wenigen Sitzungen nicht dabei“, sagt Drexler über sich und sein Engagement selber. Zwar habe er nicht immer bei jeder Gelegenheit den Mund aufgerissen, dafür hätten manche andere keine Gelegenheit ausgelassen, das zu wiederholen, was ihre Vorredner alle schon gesagt hätten. Das sei manchmal ein wenig anstrengend gewesen, sagt Drexler über die Disziplin im Stadtrat. Zum Abschied wolle er aber nicht über seine Zeit im Kommunalparlament meckern. „Mir hat das schon Spaß gemacht“, sagt Drexler mit Blick zurück auf die Jahre im Stadtrat. Aber, sagt er, er habe auch viel darüber gelernt „was es für Menschen gibt“.