Schrobenhausen
Melancholisch, überraschend, witzig

Vom Blockflötenensemble B-Five um den Schrobenhausener Markus Bartholomé gibt's jetzt eine neue CD

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

Das B-Five Recorder Consort, (v.l.) Markus Bartholomé, Silja-Maaria Schütt, Katelijne Lanneau, Mina Voet und Thomas List, hat gemeinsam mit der südkoreanischen Sopranistin Sunhae Im (oben rechts) eine neue CD aufgenommen. Erhältlich ist "William Byrd: Consort Music and Songs" im Handel und bei der Buchhandlung an der Stadtmauer. - Fotos: Lieven Dirckx, Lilac

Schrobenhausen (SZ) Zwei Jahre haben der Schrobenhausener Markus Bartholomé und seine Kollegen von B-Five darauf hingearbeitet. Das hat sich gelohnt: Jetzt ist die neue CD fertig und mit an Board ist ein echter Star der Alten Musik, die koreanische Sopranistin Sunhae Im.

Wie man eine auf der ganzen Welt gefragte Sopranistin dazu bekommt, auf der eigenen CD zu singen? "Man fragt ganz einfach", sagt Markus Bartholomé und grinst. Ganz easy also? Nun ja, vielleicht nicht ganz. Denn wahrscheinlich hat es schon auch eine Rolle gespielt, wer da angefragt hat. Während nämlich viele Schrobenhausener Markus Bartholomé und seine Frau Mina Voet vor allem als engagiertes Musiklehrerpaar kennen, sieht das im Rest Deutschlands anders aus. Hier sind beide als Teil des erfolgreichen Blockflötenensembles B-Five längst zu bekannten Größen in der Barockmusikszene geworden, geben Konzerte von Brüssel bis Barcelona und haben schon mehrere Tonträger veröffentlicht.

Die CD mit dem Titel "William Byrd: Consort Music and Songs" ist nun das vierte und neueste Werk von Markus Bartholomé, Silja-Maaria Schütt, Katelijne Lanneau, Mina Voet und Thomas List. "William Byrd ist eine spannende Figur und einer der größten Meister der Renaissance", sagt Markus Bartholomé. Byrd eine ganze CD zu widmen sei für ihn fast überfällig gewesen. "Die Stücke sind melancholisch, aber auch quirlig, überraschend und sogar witzig", erklärt er. "Da haben auch die Spaß daran, die sonst nichts mit Alter Musik am Hut haben", ist er überzeugt.

Und auch der Klang allein sei für Musikfans schon ein Grund, einmal in die CD reinzuhören. Die Songs sind nämlich nicht im Tonstudio aufgenommen. Das kann ja schließlich jeder. Nein, was man da hört, das ist der Klang, wie er nur in einem Kirchenschiff zustande kommen kann. "Wir haben eine Kirche in Belgien sechs Tage gemietet", verrät Bartholomé. "Zwei Probetage und vier für die Aufnahmen. Das ging schnell." Was an der CD eigentlich so lange gedauert habe, sei der Weg zu den Aufnahmen gewesen. "Die Projektplanung hat sich hingezogen", so Bartholomé. Denn schon die Terminfindung gestaltet sich schwierig bei B-Five.

So wohnen zwar Markus Bartholomé und Frau Mina in Schrobenhausen, der Rest des Consorts jedoch lebt nicht in Deutschland: Thomas List ist Österreicher, Silja-Maaria Schütt Schweizerin und Katelijne Lanneau kommt aus Belgien. Und dann musste ja auch noch ein Termin mit Sunhae Im gefunden werden. "Man muss schon viel planen", sagt Markus Bartholomé lachend. "Aber irgendwie bekommen wir das schon immer hin. Man braucht halt die richtigen Leute."

Und weil er die wohl gefunden hat, klappt das mit B-Five auch schon seit 15 Jahren. Da, 2002, nämlich haben sich die Musiker beim Studieren in Barcelona kennengelernt. Aus einer Übungsstunde zu fünft wurde schließlich mehr. "Das hat geklickt", erinnert sich Bartholomé. Und weil es bei dieser Art von Musik eben sehr besonders sei, sich zusammenzuspielen, haben die fünf Freunde auch nach der gemeinsamen Zeit in Barcelona und trotz der räumlichen Distanz weiter an ihrem Ensemble festgehalten - äußerst erfolgreich. Ein Blick in den Terminkalender von B-Five zeigt, dass ihnen die Engagements so schnell nicht ausgehen werden. "Wir sind 2018 schon komplett ausgebucht", sagt Bartholomé. Ein Konzert in Schrobenhausen - der letzte Auftritt hier ist immerhin schon gut drei Jahre her - sei zu seinem Leidwesen auch 2018 nicht unter den Terminen. "Es hat mit dem Timing einfach nicht geklappt. Aber ich bin dran", verspricht er. Wer nicht warten will und trotzdem wissen will, wie B-Five klingen, hat ja die Gelegenheit, sich mit der neuen CD davon zu überzeugen.