Schrobenhausen (mbs) Wie lebt eine Familie mit einem berühmten Namen unter den Vorfahren? Zum Beispiel mit dem Namen Franz von Lenbach. Diese Frage beantwortet Lenbachs letzter lebender Enkel, Reinhold Neven DuMont, am 3. Mai in einer nicht alltäglichen Vortragsveranstaltung.
"Ich komme immer gern nach Schrobenhausen, besonders zur Spargelzeit", sagt Reinhold Neven DuMont, der auch Mitglied im Kuratorium der Stiftung Lenbach-Museum Schrobenhausen ist. Auf Wunsch der Lenbach-Witwe Lolo sollte nämlich "ein männlicher Nachkomme" diesem Gremium angehören. Aus der Ehe Lenbachs mit Lolo stammt die Tochter Gabriele, die in die Familie Neven DuMont eingeheiratet hat. Aus dieser Familiengeschichte wird Reinhold Neven DuMont erzählen und darstellen, wie in der Familie der Lenbach-Nachkommen das Gedächtnis an den berühmten Schrobenhausener hochgehalten wurde, wie man sich um die Pflege der zahllosen Bilder in Familienbesitz und in öffentlichen Sammlungen bemüht hat. In den Erinnerungen einer Familie gerät dabei neben Fakten "natürlich auch vieles in solchen Verhältnissen zur Legende", wie der Erbe andeutet.
Neven DuMont hat aber auch Autobiografisches zu berichten. Seine Lebensaufgabe sah Reinhold Neven DuMont als Unternehmer und Verleger. Er war mehrere Jahrzehnte der verantwortliche Chef des Literatur- und Sachbuch-Verlags Kiepenheuer und Witsch in Köln. In den vergangenen Jahren legte er als Autor mehrere Bücher vor, erst die Romane "Die Villa" und "Der Maskensammler," 2016 dann seine Erinnerungen als Verleger unter dem Titel "Mit Büchern und Autoren". Zuletzt folgten Veröffentlichungen in eigener Regie. Mehrfach spürte Reinhold Neven DuMont in Geschichten dem Künstlervorfahr Franz von Lenbach in Fantasiebildern nach.
Der Abend mit Reinhold Neven DuMont - unter dem Titel "Leben mit Lenbach - das Andenken an den großen Maler in der Familie Neven DuMont" - ist eine gemeinsame Veranstaltung des Historischen Vereins mit dem Kulturamt der Stadt Schrobenhausen. Der Vortrag ist öffentlich und beginnt am Mittwoch, 3. Mai, um 20 Uhr im Lenbachsaal des Rathauses, also im Umfeld der großen Lenbach-Gemälde.
