Schrobenhausen
Kartoffeln und Mais in Gefahr

Landwirtschaftsamt befürchtet wegen anhaltender Hitze Ausfälle – Getreideernte läuft

19.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

Die Mähdrescher kommen: Auf einem Kornfeld zwischen Habertshausen und Hörzhausen mäht Nebenerwerbslandwirt Mathias Märkl die Wintergerste. Überall im Schrobenhausener Land sind die Landwirte derzeit damit beschäftigt, das reife Getreide einzufahren - Fotos: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Hopfen und Malz verloren ist bei der derzeit laufenden Getreideernte noch nicht. Bei Kartoffeln und Mais hingegen könnte es nach Angaben des Landwirtschaftsamtes Schrobenhausen/Pfaffenhofen schon eng werden.

Ein Kornfeld zwischen Habertshausen und Hörzhausen: Mathias Märkl sitzt am Steuer seines Mähdreschers. Rund um das fast haushohe Gefährt staubt es mächtig. Die Anzeige des Thermometers klettert fast an die 30 Grad heran, die Sonne brennt vom strahlend blauen Himmel auf die gläserne Fahrerkanzel herab.

Noch drei bis vier Tage, wenn das Wetter mitspiele, dann sei die Wintergerste eingebracht, sagt Märkl. Danach gebe es erst einmal knapp eine Woche Pause, bevor dann das Sommergetreide an der Reihe sei. Dann muss Nebenerwerbslandwirt Märkl wieder drei Wochen am Stück auf den umliegenden Feldern das Getreide dreschen. Immer wieder prüft er die Feuchtigkeit des Getreides.

Rekordernten haben die Experten des Landwirtschaftsamtes heuer nicht erwartet. Nun zeigt sich langsam, wie mager sie ausfallen könnten. „Heuer sind die Aussichten eher durchwachsen, die Ernten werden nach jetzigem Stand wohl leider unterdurchschnittlich ausfallen“, sagt Alois Ilmberger vom Landwirtschaftsamt. Der Grund liegt für ihn auf der Hand: der zurzeit ausbleibende Regen. Die Nutzpflanzen bräuchten jetzt Wasser, um sich bis zu den im September beginnenden Ernten ausreichend zu entwickeln.

Besonders bei den Kartoffeln sei die Lage kritisch. Ausgerechnet da. Das Knollengewächs zählt zu den Grundnahrungsmitteln. Doch die Kartoffeln machen laut Ilmberger Probleme: „Bis jetzt ist der Knollenansatz eher dürftig. Regen würde natürlich helfen.“ Doch das Leben sei kein Wunschkonzert. Lediglich einige wenige Kartoffelerzeuger könnten laut Ilmberger durch künstliche Bewässerung Abhilfe schaffen. Der Großteil müsse auf Niederschlag in den kommenden zwei bis drei Wochen hoffen.

Das Problem mit der andauernden Trockenheit gebe es auch beim Mais. Ilmberger: „Wenn es nicht bald regnet, setzt beim Mais die Notreife ein.“ Das würde der Qualität der Feldpflanze erheblich schaden. Immerhin, so Ilmberger, habe der Mais schon gut aufgeholt, und jetzt sei es gar nicht so schlecht um ihn bestellt. Das Problem des ausbleibenden Niederschlags bleibe aber bestehen.

Damit hat Märkl im Moment weniger Probleme. Manchmal müsse er seine Runden mit dem Mähdrescher über die Kornfelder sogar wieder einstellen. Die Körner wiesen schon mal einen noch zu hohen Feuchtigkeitsgrad auf. Einige Tage später sei die Gerste dann wirklich erntereif. Das, so Märkl, führe auch dazu, dass auf manchen Feldern nur eine Spur abgemäht sei.