Schrobenhausen (SZ) „Das Handwerk im Zentrum der deutschen Wirtschaft“, stand auf einem Plakat über der Bühne im Bauer-Konferenzraum in Schrobenhausen. Am Sonntag erhielten dort 56 neue Gesellinnen und Gesellen von ihrem Kreishandwerksmeister ihre Gesellenbriefe überreicht.
„Es ist ein Paukenschlag im persönlichen Leben und nicht nur das Ende der Lehrzeit“: Mit diesen Worten gratulierte Kreishandwerksmeister Hans Mayr den jungen Damen und Herren, die nun nach ihrer Lehrzeit den verdienten Lohn in Empfang nehmen durften. Nach der Freisprechungsformel des Meisters sind sie jetzt Gesellinnen beziehungsweise Gesellen – der Eintritt in das Berufsleben und, so Mayr: „Ausgangsbasis sich weiter zu verwirklichen.“
Ob Bäcker-, Bau-, Friseur-, Maler-, Metzger-, Metall-, Zimmerer- oder Schreinerinnung, alle Junghandwerker hätten bis zu den Abschlussprüfungen Durchhaltevermögen bewiesen, würdigte Mayr. Seinen Dank richtete der Kreishandwerksmeister auch an die Eltern und vor allem an die Lehrer und Ausbilder in den Betrieben. Mayr hob aber auch etwas den Zeigefinger und sagte: „Die Gesellenprüfung ist erst der Anfang, gleichzeitig beginnt das lebenslange Lernen.“ Damit sprach Mayr zum Beispiel neue Techniken in den jeweiligen Berufen an, sagte auch: „Lasst euch nicht abhängen, Fortschritt ist wahnsinnig wichtig.“ Hans Mayr versprach trotz manch technischer Veränderungen eine goldene Zukunft im Handwerk, dessen Kernstück die Meisterprüfung sei. „Auch im Hinblick auf eine selbstständige Tätigkeit ist die Meisterprüfung ein Qualitätssiegel allererster Güte“, sagte er.
Nicht nur persönlich, sondern auch im Namen des Kreistags gratulierte Landrat Roland Weigert. Er wies darauf hin, dass der Landkreis Mitträger der Bildungseinrichtungen sei und dass mit den Regens-Wagner-Berufseinrichtungen auch in Schrobenhausen wertvolle Unterstützung geleistet werde. Bürgermeister Karlheinz Stephan hielt die Festansprache der Feierstunde, zu der neben den neuen Gesellinnen und Gesellen ihre Angehörigen sowie die Betriebsinhaber und auch zahlreiche Mandatsträger aus der Kommunalpolitik gekommen waren. „Euch steht die Freude ins Gesicht geschrieben“, sagte Stephan beim Blick auf die Junghandwerkerinnen und -handwerker. Das goldene Handwerk habe sich in einer immer schneller drehenden Welt den Stellenwert bewahrt, sagte der Bürgermeister. „Die Wirtschaft wartet förmlich auf die jungen Menschen“, meinte Stephan mit dem Hinweis, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland geradezu glänzend sei. Mit den Zeugnissen und den Gesellenbriefen in der Hand hätten die jungen Menschen jetzt ein gutes Werkzeug erhalten, ihr Glück zu schmieden.
Franz Schmid, Studiendirektor der Regens-Wagner-Schule Schrobenhausen, sprach die jungen Menschen mit „liebe Facharbeiterinnen und Facharbeiter“ an. Auch Schmid gratulierte und würdigte: „Ihr Erfolg ist in erster Linie Ihre eigene Leistung.“ Alle erhoben sich am Ende, um bei der von der Musikschule Schrobenhausen gespielten Bayernhymne kräftig mitzusingen.
PERSONALIEN
Die Prüfungsbesten aus den jeweiligen Innungen erhielten zum Abschluss ihrer Lehrzeit Urkunden überreicht: Emilie Eibisch von der Friseurinnung und ihrem Ausbildungsbetrieb Fernandes & Bozkurt, Neuburg; Caroline Lazarus von der Schreinerinnung und ihrem Ausbildungsbetrieb Alexander Häckl, Karlskron; Michael Roth (Metallbauer) von der Metallinnung und dem Ausbildungsbetrieb Krajewski, Wagenhofen; Joshua Zuniga-Ostwald (Feinwerkmechaniker) von der Metallinnung und dem Ausbildungsbetrieb Dilg, Neuburg-Zell; Georg Relinger von der Zimmererinnung und dem Ausbildungsbetrieb Bertram Riedl, Stepperg.
Goldene Meisterbriefe überreichte Kreishandwerksmeister Hans Mayr. „Sie sind mindestens seit 35 Jahren bei der Stange geblieben, das soll heute auch gewürdigt werden“, sagte Mayr und überreichte die Goldenen Meisterbriefe an Hans Regnat aus Neuburg, Jakob Wagner aus Sandizell, Hans Wasem aus Seiboldsdorf (alle von der Bauinnung), an Elisabeth Ingenpass aus Neuburg, Karl-Heinz Schmidl aus Ehekirchen, Ulrike Pöckl aus Schrobenhausen, Georg Untersehr aus Neuburg (alle Friseurinnung) sowie an Theo Rehm (Spengler-, Installateur- und Heizungsbauerinnung). | pre
