Schrobenhausen
Halali zur Herbstjagd

Höhepunkt der Reitsaison des Pferdesportclubs lockte zahlreiche Zuschauer an

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Die Jagdreiter in roten und schwarzen Röcken auf Braunen, Rappen und Schimmeln boten bei strahlendem Sonnenschein auch den Zuschauern einen herrlichen Anblick - Foto: Meier

Schrobenhausen (evm) Als einer der Höhepunkte der Reitsaison findet alljährlich die Herbstjagd des Pferdesportclubs Schrobenhausen statt. Auch heuer trafen sich dazu wieder Reiter und pferdesportbegeisterte Zuschauer.

Eifriges Treiben bestimmte die Szene auf der Reitanlage, als die Hörner der Bläsergruppe aus Marienheim das Signal zum Sammeln bliesen. Master Fritz Euba begrüßte mit dem Bügeltrunk Reiter und Zuschauer und das „Horrido“ erschallte, auf das die Reiter mit einem dreifach kräftigen „Jo-ho!“ antworteten. Der Tross der Reiter setzte sich in Bewegung zur zirka 20 Kilometer langen Geländestrecke. Als Fuchs fungierte die Siegerin der letzten Jagd, Angelika Jung aus Dasing, die sinnbildlich den Fuchsschwanz an der Schulter befestigt hatte. Den Master unterstützten die Seiten-Piköre Carolin Euba und Roland Brand sowie Schluss-Pikör Herbert Flamensbeck.

Östlich von Mühlried erwartete das Reiterfeld dann das erste Hindernis. Alle Hindernisse waren tags zuvor von den Mitgliedern des Pferdesportclubs aus Naturmaterialien aufgebaut worden.

Das Feld der Jagdreiter in roten und schwarzen Röcken auf Braunen, Rappen und Schimmeln im strahlenden Sonnenschein und vor dem Hintergrund des herbstlich verfärbten Laubes bot auch der Zuschauerkolonne mit 30 Autos, angeführt von Richard Felbermeir, einen herrlichen Anblick. Bei allen Hindernissen wurde Halt gemacht und zusammen mit den Jagdhornbläsern auf den Jagdtross gewartet. Nach halber Distanz bot dann die Waldlichtung bei Gröbern eine schöne Kulisse für den großen Stopp. Die Reiter erholten sich bei heißen Würstchen, Kaffee und Kuchen. Auch alle passiven Pferdefreunde stärkten sich am Imbissstand und diskutierten und fachsimpelten natürlich über das Thema Pferd. Nach einer guten halben Stunde Rast blies die Jagdhornbläsergruppe zum Sammeln und der Tross begab sich wieder auf den Rückweg zum Sandhof.

Auf dem letzten Teil der Strecke bei Mühlried wurde die Jagd auf den „Fuchs“ freigegeben. Der Fuchsschwanz musste von der Schulter der Fehe in einer Aufholjagd gerissen werden. Bei den bemerkenswerten Ausweich-Galoppaden der Füchsin war das nicht ganz einfach. Der beharrlichste Reiter in der Verfolgung war schließlich Roland Brand. Im kommenden Jahr wird er als Fuchs starten und das Jagdfeld anführen. Als Andenken an die herbstliche Jagd nahmen die Reiter, unter den Halali-Klängen der Jagdhornbläsergruppe, ihre „Brüche“ aus Eichenlaub vom Master in Empfang und stießen auf den erfolgreichen Abschluss der Jagd mit einem Glas Sekt an. Master Euba bedankte sich bei den Teilnehmern für das sportliche Reitverhalten und ließ den Tross vom neuen „Fuchs“ auf die Reitanlage Sandhof zurückführen. In fröhlicher Runde traf sich die Jagdgemeinschaft am Abend in Langenmosen zum obligatorischen „Jagd-Gericht“. Nach alter Sitte mussten die Reitersleute vor dem Gericht unter dem Vorsitz von Jagdanwalt Hypolith Forster, Jagdverteidiger Martin Führholzer und Jagdrichter Friedrich Euba antreten. Lachsalven begleiteten die Kämpfe von Ankläger und Verteidiger um den Erlass der „kleinen Sünden“ der Reitersleute.