Schrobenhausen
Geschlossen oder offen?

Debatte über neues Brandschutztreppenhaus am Pflegschloss

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Der Platz für die neue Treppe: An der Rückseite des Pflegschlosses in Schrobenhausen soll ein neues Brandschutztreppenhaus entstehen. Nur der Vorschlag des Architekten gefiel nicht allen im Stadtrat - Foto: kx

Schrobenhausen (jsp) Das Pflegschloss bekommt ein zusätzliches Treppenhaus. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Allerdings gefiel nicht allen im Gremium der Plan der Architekten, das Brandschutztreppenhaus mit einer sogenannten Wandscheibe zu versehen – angelehnt an das Vorbild am Spargelmuseum.

Rund 320 000 Euro wird die Brandschutzsanierung des städtischen Museums kosten, sagte Stadtbaumeister Axel Westermair in der Sitzung. Den größten Posten davon macht der Bau der neuen Brandschutztreppe an der Rückseite des Pflegschlosses aus. Hinzu kämen noch bis zu 20 Einzelposten – von der Notfallbeleuchtung bis zur Erneuerung der Brandmeldeanlage –, die jeweils teilweise lediglich wenige tausend Euro kosten würden. In der Gesamtheit summiere sich das aber. Die reinen Baukosten schätzte Westermair auf rund 250 000 Euro. Wovon das neue Treppenhaus etwa die Hälfte ausmache.

An der Gestaltung des neuen Treppenhauses schieden sich die Geister im Stadtrat. Vor allem die Skeptiker meldeten sich zu Wort. Peter Mießl (SPD) meinte, eine offene Treppe würde besser zum Pflegschlosspark passen. Außerdem könnte die bei Veranstaltungen auch als Platz für Zuschauer genutzt werden. Die Wandscheibe am Spargelmuseum hingegen gefiel Mießl, weil das Treppenhaus dort zum historischen Stadtwall hinaus führe.

Hartmut Siegl (CSU) wollte gleich ganz auf die teure Treppe verzichten. Es gäbe zwischen den Gebäudeblöcken doch einen Durchgang, der als Rettungsweg genutzt werden könnte. Das verneinte Westermair. Der Durchang sei zu eng. Die Brandschutzsanierung im Pflegschloss sei nötig, weil sich im Jahr 2000 niemand an das Brandschutzkonzept gehalten habe. Die Gestaltung des neuen Treppenhauses sei mit dem Denkmalschutz abgesprochen.

Auch Jakob Mahl (proSob) sprach sich für eine offene Treppe aus. Nun soll die Stadtverwaltung nochmals überprüfen, ob die Wandscheibe unbedingt nötig sei. Mit einer Gegenstimme von Günther Schalk (FW) – er kritisierte, dass ein auswärtiger Architekt den Auftrag für das Treppenhaus bekam – wurde die Brandschutzsanierung beschlossen.