Schrobenhausen
Frischer Wind in der Kapelle

Schülerinnen umrahmen Krankenhausgottesdienst musikalisch

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Die Mädchen der Chorklasse 5 b der Maria-Ward-Realschule gestalteten mit ihren Musiklehrern Jeanette (l.) und Johann Pobitschka die Wort-Gottes-Feier in der Krankenhauskapelle. Krankenhausseelsorgerin Margot Wienhart und Zelebrant Ludwig Berger freuen sich auf eine baldige Wiederholung - Foto: Staimer

Schrobenhausen (tsj) Ob wöchentliche Wort-Gottes-Feier oder Eucharistiefeier samstags im Zweiwochenturnus: „Die Gottesdienste in der Krankenhauskapelle sind für viele Patienten eine Kraftquelle“, berichtet Krankenhausseelsorgerin Margot Wienhart. Diese Woche umrahmten Mädchen der Maria-Ward-Schule unterstützt von den Musiklehrern Jeanette und Johann Pobitschka die Feier musikalisch.

Premierenstimmung liegt in der Luft. Bereits auf dem Weg in die Krankenhauskapelle merkt man: Heute ist etwas anders. Von oben dringt der fröhliche Gesang beim Einsingen durch die geöffneten Lifttüren bis ins Erdgeschoss. Rund 20 Schülerinnen der Maria-Ward-Schule haben den Nachmittagsunterricht kurzerhand ins Krankenhaus verlegt. Im Gepäck einen bunten Strauß peppiger geistlicher Lieder samt Liedzettel zum kollektiven Einstimmen.

Krankenhausseelsorgerin Margot Wienhart sind die Gottesdienste im Krankenhaus ein besonderes Anliegen. Zurück aus der Elternzeit kam da die Einlösung eines Versprechens von Krankenhausorganist und Musikpädagoge Johann Pobitschka, im Zuge der Anschaffung der neuen Krankenhausorgel ausgesprochen, gerade recht. Ein Versprechen, das da lautete, mit seinen Schülerinnen die ein oder andere Feier in der Kapelle mitzugestalten.

Pobitschka selbst begleitet die Mädels an der Orgel, unterstützt von seiner Frau Jeanette mit der Gitarre. Der überraschend großen Zahl an Gottesdienstbesucher ist die musikalische Begleitung mit den kräftigen natürlichen Stimmen einen Applaus wert. „Da ist Leben drin. Und Leben brauchen wir hier im Haus“, sagt die Pastoralreferentin im Anschluss an den außergewöhnlichen Gottesdienst.

Die meisten der Patienten seien gar nicht imstande, die Kapelle im dritten Stock aufzusuchen, weiß Margot Wienhart. Für diese Gruppe wurde die Bild- und Tonübertragung quasi via Kliniksender in die Krankenzimmer eingerichtet. Nach dem medialen „spirituellen Ausgangspunkt“, wie Wienhart die Wort-Gottes-Feier sieht, bringen Kommunionhelfer im Anschluss den Leib Christi ans Krankenbett. „Die Heimat in der Kirche ist präsent, Musik und Liedtexte ein wertvolles Medium, um den Funken überspringen zu lassen“, weiß Wienhart. „Das schreit nach einer Wiederholung“, findet die Seelsorgerin.

„Es gehört zur Tradition unserer Schule, Begegnungsmöglichkeiten des Glaubens zu schaffen“, ist Pobitschka überzeugt. So willigt der engagierte Musik- und Religionslehrer auch gleich ein, mit seinen singenden Mädchen wieder vorbeizuschauen – spätestens im Advent.