Schrobenhausen
Endstation in Sicht

Erika Görlitz wird 2013 nicht mehr für den Landtag kandidieren und freut sich auf mehr Zeit für die Familie

09.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:51 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Im Stimmkreis Pfaffenhofen-Schrobenhausen geht eine politische Ära zu Ende. Nach 15 Jahren wird Erika Görlitz (CSU) 2013 nicht mehr für den Bayerischen Landtag kandidieren.

Die Entscheidung, es nach dann insgesamt drei Legislaturperioden im Maximilianeum gut sein zu lassen, ist bei der CSU-Landtagsabgeordneten erst im Laufe der letzten Jahre nach und nach gereift. Ein „Schlüsselerlebnis“, an dem sie ihre Abschiedspläne festmachen könnte, habe es jedenfalls nicht gegeben, betont sie.

Auch das für Erika Görlitz schwierige Jahr 2011, als ihr beispielsweise im Zusammenhang mit der Stimmkreisreform und der damit verbundenen Herauslösung von Scheyern, Gerolsbach und Hohenwart aus dem Wahlkreis Pfaffenhofen heftige Kritik auch aus den eigenen Reihen entgegenschlug, habe – „ganz ehrlich“ – keine Rolle gespielt.

„Es ist jetzt einfach an der Zeit“, sinniert die 59-Jährige im Gespräch mit der SZ, „ich habe ja auch ein Alter, bei dem man sagen kann, ich habe einiges geleistet in meinem politischen Leben.“ Ihre Arbeit mache ihr nach wie vor großen Spaß, aber nun solle man neuen, jüngeren Leute eine Chance geben. Dass sie künftig auch mehr Zeit für ihre Familie haben will, daraus macht Erika Görlitz gar keinen Hehl. „Mein Enkel Kilian ist jetzt ein halbes Jahr alt und ich freue mich auf jede Stunde mit ihm.“

Neue, jüngere Leute: Wer in der CSU in die Fußstapfen der Abgeordneten treten wird, ist nach den Worten von Erika Görlitz derzeit noch völlig offen. Was das parteiinterne Auswahlverfahren betrifft, kann sich die Manchingerin einen ähnlichen Ablauf vorstellen, wie im Vorfeld der Landratswahlen im vergangenen Jahr.

Bis zum Sommer sollte der Kandidat oder die Kandidatin der CSU allerdings feststehen, meint Görlitz, um genügend Zeit zu haben, sich in der Öffentlichkeit entsprechend zu profilieren.

Genügend Zeit hat die 59-Jährige in der Politik mit Sicherheit verbracht: „1976 habe ich als JU-Ortsvorsitzende mein politisches Engagement begonnen und bin seither immer aktiv gewesen, ob in JU und Frauen-Union, als Gemeinde- und Kreisrätin oder als stellvertretende Landrätin.“

Seit 1998 sitzt Erika Görlitz für den Landkreis Pfaffenhofen im Bayerischen Landtag, von 2001 bis 2003 war sie Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz – sicherlich der Höhepunkt ihrer politischen Karriere.

Erika Görlitz ist Mitglied im Haushaltsausschuss, dem wohl wichtigsten Fachausschuss des Landtags. Sie ist Leiterin der Arbeitsgruppe Demografie und Generationengerechtigkeit und Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung.