Schrobenhausen
Ein Denkmal für Franz von Lenbach?

Künstler Peter Syr stellt Konzept für neuen Brunnen vor – Das Kulturamt scheint nicht abgeneigt

27.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Braucht Schrobenhausen ein imposantes Denkmal für den Malerfürsten Franz von Lenbach? Der Entwurf eines Künstlers für einen neuen Brunnen am Lenbachplatz könnte der erste Schritt dahin sein. Im Rathaus ist man dieser Idee gegenüber durchaus aufgeschlossen.

Auf die Frage, was im Stadtbild Schrobenhausens fehlt, gibt es schon noch einige Antworten. Dem Künstler Peter Syr fehlt vor allem ein zentraler Gedenkort, der Franz von Lenbach gewidmet ist. Syr schafft nicht nur Kunst, er organisiert auch Ausstellungen und ist Kunstmanager. Einen Bezug zu Schrobenhausen gibt es auch: „Ich habe ja schon mal eine Weile in Schrobenhausen gelebt“, erzählt er. Jetzt hat er einen möglichen Brunnen entworfen, der an den gebürtigen Schrobenhausener Lenbach erinnern soll. Kürzlich stellte er ihn im Rathaus vor.

Nach Peter Syrs Vorstellungen würde das Wasser über Lenbachs Gesicht in ein Becken auf Bodenniveau herabplätschern. Darin sollen dann sogar Kinder planschen und sich amüsieren können. „Da können sich die Kleinen sicher nicht anhauen“, sagt er. Das Porträt Lenbachs soll eingraviert werden „in rostiges Eisen“, so die Idee des Künstlers. Dies sei ein ansehnliches und zugleich kostengünstiges Material, findet Syr. Er hat schon ähnliche Projekte in Bayern umgesetzt – in Bad Tölz etwa steht ein Brunnen, der Ottfried Fischer in seiner Paraderolle als „Bulle von Tölz“ zeigt. Franz von Lenbach wäre sein nächster Coup. Und der ist bekanntlich einer der bedeutendsten und zugleich bekanntesten Söhne der Stadt Schrobenhausen. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als einer der wichtigen deutschen Künstler. Bis heute prägt sein Name das Stadtbild, unter anderem bei der Knabenrealschule, beim Museum, das ihm gewidmet ist. Eine Straße und ein Platz ist nach ihm benannt, viele Produkte bis hin zu Sekt und Konfekt tragen sein Konterfei.

Und es erinnert noch etwas an Franz von Lenbach: der Malerbrunnen im Park im Stadtteil Drei Linden. Früher zierte er den Platz vor dem Alten Rathaus, mit dem Neubau wurde er ausgelagert. „Und wir wollen diesen Brunnen auch dort belassen, wo er aktuell gut aufgehoben ist“, sagt Kulturamtschefin Claudia Freitag-Mair. In die Innenstadt werde er sicherlich nicht zurückkommen. Es ist nicht zu übersehen, dass der Malerbrunnen seine besten Tage hinter sich hat. Er bedürfte eher schon einer kleinen Überarbeitung – was aus dem Rathaus zumindest nicht dementiert wird.

Wenn es nach Peter Syr ginge, wäre der Lenbachplatz genau der richtige Platz für seinen Lenbachbrunnen. Da dürfte er der Stimme von Claudia Freitag-Mair sicher sein. Sie findet die Idee gut, „man sollte Lenbach auf diese Art und Weise weiter in die Altstadt holen“.

Das neue Altstadtkonzept, das gerade ausgearbeitet wird, schließt ja einen neuen Brunnen sowie nicht aus; es kann gut sein, dass der Taubenbrunnen ebenfalls so gut wie ausgedient hat. Den könne man durchaus abbauen und an anderer Stelle in der Stadt neu installieren, erklärt Freitag-Mair.

Noch steht es allerdings in den Sternen, ob es überhaupt einen neuen Lenbachbrunnen geben wird, beschlossen ist nämlich noch gar nichts. „Das hängt von der Stadt Schrobenhausen, vom Bürgermeister und von den vielen anderen Entscheidungsträgern ab“, ist sich Künstler Peter Syr bewusst. Claudia Freitag-Mair sagt dazu nur, dass der Entwurf mit in die Planungen für den laufenden Altstadtprozess aufgenommen werden könnte. Damit solle sich dann das beauftragte Planungsbüro befassen.