Schrobenhausen
Der Wunschkandidat steht fest

Feuerwehr: Ralf Schlingmann soll Manfred Irrenhauser-Kress' Nachfolger werden

09.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

In die erste Reihe der Schrobenhausener Feuerwehrführung soll Ralf Schlingmann (r.) aufrücken. Kommandant Manfred Irrenhauser-Kress (l.) will in der Jahreshauptversammlung am 12. März nicht mehr zur Wiederwahl als Kommandant antreten. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Bei der Schrobenhausener Feuerwehr wird der Spitzenposten frei: Nach zwölf Jahren gibt Manfred Irrenhauser-Kress das Kommando ab. Sein Nachfolger soll Ralf Schlingmann werden. Irrenhauser-Kress' Stellvertreter gilt als Wunschkandidat für die Kommandantenwahl am 12. März.

Manfred Irrenhauser-Kress kann schon die Tage zählen, bis er aus der Verantwortung für 88 Aktive bei der Schrobenhausener Stützpunktwehr entlassen wird: Bei der Jahreshauptversammlung am Samstag, 12. März, um 19 Uhr im Gerätehaus an der Hörzhausener Straße stellt er sich nicht mehr zur Wiederwahl. Der 60-jährige Schrobenhausener könnte noch bis zu seinem 63. Geburtstag weitermachen, wie er sagt. Eventuell sogar bis zu seinem 65. Geburtstag - eine Novellierung des Feuerwehrgesetzes soll das möglich machen. Doch Irrenhauser-Kress will nach zwölf Jahren das Amt in jüngere Hände abgeben.

Sein bisheriger Stellvertreter Ralf Schlingmann soll die feuerwehrinterne Karriereleiter eine Stufe weiter nach oben klettern. "Es ist ein Wunschkandidat da", sagt Irrenhauser-Kress über die bevorstehende Wahl und blickt dabei auf Schlingmann. Der scheidende Kommandant ist nach eigenen Worten froh, dass Schlingmann den Kommandantenposten bekleiden will: "Ich habe ja lange genug auf ihn eingeredet", sagt Irrenhauser-Kress mit einem Lachen.

Schlingmann bestätigt: "Ich kandidiere." Ob er dann auch wirklich der neue Kommandant der Feuerwehr Schrobenhausen werde, entscheide sich während der Jahreshauptversammlung, schränkt Schlingmann vier Wochen vor der Abstimmung ein.

Schlingmanns Wahlchancen gelten innerhalb der Feuerwehr als gut. Seit zwölf Jahren ist der 48-jährige Sicherheitsingenieur neben Irrenhauser-Kress stellvertretender Kommandant. Seit 1983 gehört der Schrobenhausener der Feuerwehr an. Zu der hat er eine ganz besondere Beziehung: "Meine Eltern waren Hausmeister im alten Feuerwehrhaus, ich kenne seit Kindesbeinen an die Hörzhausener Straße 12." Zehn Jahre nach seinem Einstieg bei der Feuerwehr wurde er Gruppenführer und gehört seitdem zu den Führungsdienstgraden. Lange Jahre leitete er den Atemschutz und die Ausbildung für die Atemschutzträger der Wehr. Darüber hinaus hat er sich bereits früh mit den technischen Themen der Feuerwehr auseinandergesetzt. In die Beschaffung von Fahrzeugen sowie den Um- und Ausbau des Gerätehauses war Schlingmann mit eingebunden.

"Wir haben uns gut ergänzt", sagt Irrenhauser-Kress zurückblickend auf die zwölf gemeinsamen Kommandojahre mit Schlingmann, "er ist der Techniker und ich der Verwaltungsmann." Die ersten Jahre der gemeinsamen Dienstzeit seien nicht immer einfach gewesen, ohne Diskussionen sei manches Thema nicht abgegangen. Doch beide, so Irrenhauser-Kress, eine eines: "Wir möchten nur das Beste für die Feuerwehr." Es sei schon ein bisschen wie bei einem alten Ehepaar gewesen, sagt Schlingmann mit einem Lächeln.

Dass die neue Aufgabe als Kommandant für ihn noch zeitaufwendiger als der Vizeposten werde, weiß Schlingmann: "Ich kann nicht so viel Zeit aufbringen, wie jemand, der im öffentlichen Dienst arbeitet." Von seinem Arbeitgeber hat er nach eigenen Worten das Versprechen bekommen, in seinem Ehrenamt unterstützt zu werden. Doch alles könne er in Zukunft nicht so machen wie Irrenhauser-Kress. Darum ist Schlingmann froh, dass ihm sein Noch-Kommandant erhalten bleibe und ihm die Aufgaben für den vorbeugenden Brandschutz abnehme: "Das ist für jemanden aus der freien Wirtschaft nicht machbar."

Viel ändern soll sich in der Führung der Feuerwehr nicht, wenn Schlingmann das Kommando übernimmt. "Bewährtes bestehen lassen", ist sein Wahlspruch. Doch über manchen alten Zopf müsse dennoch nachgedacht werden, sagt Schlingmann.

Offen bleibt noch die Frage, wer Schlingmann auf den dann freiwerdenden Posten des stellvertretenden Kommandanten nachfolgen wird. Zwei Kandidaten stehen bis dato zur Wahl: Robert Ottillinger und Daniel Groebel. Der 44-jährige Ottillinger gehört seit 27 Jahren der Feuerwehr an, sein 27-jähriger Mitbewerber Goebel ist seit 15 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Für Irrenhauser-Kress steht fest, dass ein stellvertretender Kommandant über eine gewisse Lebenserfahrung verfügen sollte. Was seinen künftigen Stellvertreter angeht, formuliert der designierte Kommandant Schlingmann seinen Anspruch so: "Es muss einfach passen - es ist doch für sechs Jahre, und das ist schon eine lange Zeit."