Schrobenhausen (SZ) Am Wochenende ist das fünfte Bundeskurzfilmfestival in Schrobenhausen über die Bühne gegangen. Mit glücklichem Ausgang für Marcus Siebler, er und sein Team holten Gold. Aber auch insgesamt war die Veranstaltung mit rund 300 Besuchern ein voller Erfolg.
Nachdem am Freitagabend und den ganzen Samstag über begeisterte Filmemacher im Herzog-Filmtheater ihre Filme vorstellten, fand mit der Siegerehrung am Sonntag der Höhepunkt der Veranstaltung statt. Die besten Filme wurden gekürt. Diesmal waren 56 Filme im Rennen. Da das Bundesfilmfestival in diesem Jahr um das Thema "Fiction" erweitert wurde, durften neben den üblichen Spielfilmen auch Videoclips, Animationen und Trickfilme gezeigt werden. Die hohen Besucherzahlen zeigten, dass diese Neuerung Anklang fand. Besonders am Samstagabend waren freie Plätze im Herzog-Filmtheater Mangelware, es war brechend voll. "Das Gebäude des Herzog-Filmtheaters ist fast so alt wie der BDFA an sich", erklärte Siebler. Darum hätten Veranstaltung und Veranstaltungsort auch so gut zusammengepasst.
Los ging's am Sonntag mit Thorsten Stark, der mit seinen selbst geschriebenen Liedern für die musikalische Unterhaltung zuständig war. "Wir sind filmische Geschichtenerzähler, Thorsten ist ein musikalischer Geschichtenerzähler", erklärte Siebler. Starks gefühlvollem Spiel folgte dann auch gleich der erste Film. Zur Einstimmung wurde der Kurzfilm "Sama Slodycz - Pure Süße" gezeigt.
Bevor es aber mit der Vergabe der Preise losging, richtete Siebler noch ein paar Worte ans Publikum: "Es ist wichtig zu wissen, dass es etwas Besonderes ist, wenn der eigene Film beim BFF Fiction gezeigt wird." Schließlich könne man sich nicht einfach selbst anmelden. Die Teilnahme am Bundesfilmfestival liegt in den Händen des Bundesverbandes Deutscher Filmautoren. Und deren Auswahl wurde nun an drei Tagen in Schrobenhausen gezeigt. Von außen sah das Ganze einfach aus. Dahinter steckte aber viel Arbeit. Das wusste auch Siebler und wollte sich deswegen bei der Jury und seiner Dram-Filmgruppe bedanken. Als dann alle Teammitglieder auf der Bühne standen, zeigte sich, wie viele Personen eigentlich mitgemacht haben - und dabei fehlten sogar noch einige Mitglieder.
Auch für die Jury war das Wochenende spektakulär. "Wir bedanken uns trotz der ganzen Quälerei", meinte der Juryvorsitzende Martin Guebla augenzwinkernd.
Um die Spannung vor der Medaillenvergabe noch etwas hochzuhalten, war nun wieder Thorsten Stark an der Reihe. Er erzählte mit seinem Lied "Bad hair day" eine kurze Geschichte über die kleinen Schwierigkeiten im Leben und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Auch mit dem Song "Früh genug" konnte er das Publikum begeistern.
Nachdem die letzte Silbe gesungen war, wollten Siebler und seine Co-Moderatorin Sarah Schönacher das Publikum und auch die Filmemacher nicht länger auf die Folter spannen - die Vergabe der Bronze-, Silber- und Goldmedaillen stand an. Diesmal haben es zwei Filme geschafft, Gold zu holen - einer davon stammt aus der Feder von Marcus Siebler. Er und seine Dram-Spielgruppe überzeugten mit dem Film "Spielen".
"Eigentlich könnte man ihm gleich eine Blankourkunde überreichen", witzelten die Juroren auf der Bühne über die anhaltende Erfolgssträhne von Siebler. Denn schließlich hatte der nicht nur kurz zuvor mit "Spielen" bei den Bayerischen Film- und Videofestspielen den Bayerischen Löwen abgeräumt, sondern hatte schon im Jahr zuvor beim BFF die Goldmedaille mit nach Hause genommen. Neben Siebler durfte sich noch Harald Scholz freuen, er holte mit seinem Film "Das Ende der Zukunft" ebenfalls Gold.
Über das Wochenende konnte aber nicht nur die Jury die einzelnen Filme bewerten. Auch das Publikum durfte für seinen filmischen Liebling abstimmen. Überreicht wurde der Publikumspreis von Bürgermeister Karlheinz Stephan. Für den Gewinner gab es einen Shopping-Gutschein. Als besonderes Schmankerl steuerte der Bürgermeister einen Korb mit frischem Spargel bei. "Ich war heute Morgen extra beim Biobauern", verriet er lachend. Wer den Korb gewinnen sollte, da war sich das Publikum einig: Mit rund 94 Prozent war der Film "Our wonderful nature" von Tomer Eshed absoluter Publikumsliebling.
Doch auch die Jüngsten unter den Filmemachern bekamen eine besondere Auszeichnung. Mit dem Film "Solitude" haben, so die Jury, Georgia Bauer und Rahel Jung, die gerade einmal 17 und 18 Jahre alt sind, gute Arbeit geleistet. Darum ging der Jugendpreis an die beiden. Freuen durften sich auch weitere Medaillengewinner: Für sie geht es weiter zu den Deutschen Filmfestspielen nach Radolfzell.
"Wir haben gute Gespräche geführt und viel gelacht", resümierte schließlich Marcus Siebler gegen Ende der Veranstaltung. Zwar sei wegen der vielen Filme alles recht eng getaktet gewesen, doch alles sei wie am Schnürchen gelaufen. "Die ganze Arbeit hat sich durch und durch gelohnt", stellte Siebler fest. Als Thorsten Stark schließlich den Song "Aufhören" spielte, war das der perfekte Schlusspunkt für ein gelungenes Wochenende. Für Marcus Siebler und sein Team steht fest, dass sie das BFF auch nächstes Jahr wieder nach Schrobenhausen holen wollen.
