Container als Notlösung

24.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Wohnungslose Menschen in Schrobenhausen sollen zunächst nicht in einem neuen Haus untergebracht werden. Der Stadtrat beschloss am Dienstagabend in seiner Sitzung, für Obdachlose verschiedene Wohnungen oder Häuser in der Stadt anzumieten. Einstimmig votierten die Kommunalpolitiker für diese dezentrale Unterbringung.

Bei der Akquise solcher leerstehenden Wohnungen soll ein Modellprojekt der Caritas helfen. Für das Vorhaben stellte der Stadtrat 25.000 Euro bereit. Nach einem halben Jahr Projektlaufzeit soll dem Stadtrat berichtet werden, welche Erfolge erzielt wurden. „Wenn es gut läuft, haben einen Königsweg gefunden“, sagte Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU), „wenn es nicht gut läuft, können wir noch nachsteuern.“

Darüber hinaus soll die Stadt versuchen, bei den Oberbayerischen Heimstätten, die mehrere große Wohnhäuser in Schrobenhausen unterhält, freie Wohnungen für obdachlose Menschen anzumieten. Dazu hatte Stephan bereits Kontakt zu den Heimstätten aufgenommen. Von dort hatte er die Rückmeldung erhalten: „Wir werden eine Lösung finden.“

Uneins waren sich die Stadträte in der Frage, ob Container für Obdachlose generell eine vernünftige Lösung wären. Stephan hatte diese Art der Unterbringung nur für den Fall vorgeschlagen, wenn nicht genügend andere Wohnungen für obdachlose Personen zur Verfügung stünden. Diesem Vorschlag stimmten gestern Abend in der Sitzung 15 Stadträte zu. Sieben Stadträte votierten dagegen. Sprecher aller Fraktionen bezeichneten Wohncontainer als absolute Notlösung. Stefan Eikam (SPD) sprach sich in der Sitzung vehement gegen diese Unterbringung aus: „Container sind für mich keine menschenwürdige Unterkunft.“