Schrobenhausen
Beschwingte Musik und tiefe Gedanken

Münchner Knabenchor und Helmut Zöpfl begeistern bei Auftakt zur "Vorweihnacht der guten Herzen"

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Einen Blick »hinter die Kulisse unseres jungen Unternehmens«, das heuer über 60 Auftritte gesungen habe, lieferte Chorleiter Ralf Ludewig: »Wir sind nächstes Jahr nach Südkorea und China eingeladen, haben eine Italien-Tournee, sind in München und in Berlin - und alles hat vor einem Jahr mit einem Auftritt hier in Schrobenhausen begonnen«. - Fotos: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Mit einer ebenso warmherzigen wie tiefgründigen Veranstaltung startete am Samstag im Bauer-Konferenzgebäude die SZ-Aktion „Vorweihnacht der guten Herzen“. Der Münchner Knabenchor bot den rund 400 Gästen tolle Songs und Helmut Zöpfl jede Menge Stoff zum Nachdenken.

Etwas anderes hätte zu einer Veranstaltung, mit der Menschen in Not unterstützt werden, auch gar nicht gepasst: Dass das trotz der adrett anzusehenden, feierlich ganz in schwarz gekleideten 18 Jungs des Münchner Knabenchores kein süßlich-oberflächlicher Abend wird, dafür sorgt vor allem er: Schriftsteller Helmut Zöpfl. Doch auch der Münchner Knabenchor begeistert sein Publikum mit einem unglaublich breiten Repertoire, bunt wie das Leben. Die Songauswahl hat – zumindest anfangs – etwas von der guten alten Zeit. Und so schwelgen bei Liedern wie „Am Brunnen vor dem Tore“ viele der Gäste im proppenvollen Konferenzgebäude in Erinnerungen. Doch die jungen Sänger haben noch weit mehr drauf: Mit Louis Armstrongs „What a wonderful world“, Leonard Cohens „Hallelujah“ oder „We are the world“ von USA for Africa, scheinen sie sich auch in der Moderne pudelwohl zu fühlen. Am Enthusiasmus, mit dem der von einer Pianistin begleitete Chor unterwegs ist, hat Ralf Ludewig großen Anteil – ein Chorleiter, der sichtlich Freude hat, an dem, was er tut. Am Ende des Abends schließt sich der Kreis in sämtlichen Facetten harmonisch, Zöpfl beendet seine Lesung mit seinen, den Horizont erweiternden Gedanken (siehe Kasten) und der Münchner Knabenchor mit einem Klassiker, „Guten Abend, gut Nacht“.

„Ihr habt die Herzen nicht nur erreicht, ihr habt die Herzen geöffnet“, würdigt Toni Euba die jungen Sänger. Und an Helmut Zöpfl gerichtet: „Du bist einer der wenigen Universalgelehrten, die wir haben.“

Schrobenhausen habe oft bewiesen, dass es in der Lage sei, mit gemeinschaftlicher Kraft Dinge voranzutreiben, etwa durch Toni Eubas Aktion Disco-Fieber, sagt Gastgeber und SZ-Redakteur Mathias Petry eingangs. Daneben hatten auch die Schrobenhausener Feuerwehr sowie die Bauer-Stiftung die Veranstaltung gemeinsam mit der Schrobenhausener Zeitung auf die Beine gestellt. Neben Bürgermeister Karlheinz Stephan, Schirmherr der Veranstaltung, und Vizebürgermeisterin Inge Eberle freut sich Petry, auch den früheren Kultusminister Hans Zehetmair begrüßen zu dürfen.

Übrigens legt die „Vorweihnacht der guten Herzen“ mit 2300 Euro an eingenommenen Spenden an diesem Abend auch finanziell einen tollen Start hin. Welch passende Symbolik: In der Pause gibts den ersten Schnee, den zwei der Münchner Sängerknaben dann auch prompt für erste Versuche einer Schneeballschlacht nutzen.