Pfaffenhofen
Die Tresore werden knapp

Raiffeisenbank Volksbank Bayern Mitte legt Bilanz vor und hofft im klassischen Bankgeschäft weiter auf Zuwächse

14.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:05 Uhr

Präsentierten die Bilanz für den Bereich Pfaffenhofen: Die Vorstandsmitglieder Richard L. Riedmaier (l.) und Franz Mirbeth. - Foto: Buchner

Pfaffenhofen (zur) Ein betreutes Kundenvolumen von 1,1 Milliarden Euro (plus vier Prozent) und rund 13 500 Mitglieder (plus 6,8 Prozent) - die aktuelle Bilanz der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte im Niederlassungsbereich Pfaffenhofen weist durchweg positive Wachstumszahlen aus.

Vorstandsvorsitzender Richard L. Riedmaier verwies gestern bei einem Pressegespräch auf eine "dynamische Geschäftsentwicklung" mit einer Bilanzsumme von 2,387 Milliarden Euro für den Gesamtbereich der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, was einem Plus von 4,1 Prozent entspricht. Die erfreuliche Bilanz auch im Geschäftsbereich Pfaffenhofen (siehe Infokasten) sei vor dem Hintergrund der "anhaltenden Niedrigzinspolitik seitens der EZB" und der "hohen Wettbewerbsintensität" ein besonderer Ausdruck des Kundenvertrauens in die Stabilität der Bank, gab sich Vorstandsmitglied Franz Mirbeth unter Verweis auf die Eigenkapitalstärke des Unternehmens überzeugt.

Wie sehr die Sorge um die Sicherheit der eigenen Wertanlagen angesichts weltweiter Krisen in den Fokus rückt, machte eine kleine Randnotiz bei der Präsentation der aktuellen Geschäftsbilanz deutlich: Miet-Tresore sind laut Auskunft des Vorstands derart gefragte Objekte, dass sich die Kapazitäten in der Bank ihrem Ende zuneigen. Aus dem gleichen Grund sind wohl auch konservative Anlagestrategien und der Kauf von Gold kein Auslaufmodell.

Derzeit sind im Geschäftsbereich in zehn Filialen 74 Mitarbeiter (davon fast 30 in Pfaffenhofen) beschäftigt. Entlassungen sind nicht geplant, langfristig werde man die Zahl der Beschäftigten aber mit Blick auf die Digitalisierung und schlankere Prozesse sukzessive etwa über Modelle der Altersteilzeit "den Planungen anpassen", so Riedmaier. Man bleibe dabei aber weiterhin ein bedeutender Arbeitgeber und biete "heimatnahe und krisensichere Arbeitsplätze", betonte er.

Als Ausdruck der "Verwurzelung in der Region" hob Mirbeth ein Gewerbesteueraufkommen von 680 000 Euro hervor sowie rund 80 000 Euro an Spenden- und Sponsoringmaßnahmen für soziale Projekte.

Von einem Investitionsvolumen der Gesamtbank in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro werde ein Teil in Pfaffenhofen eingebracht, ließ Mirbeth wissen - allen voran in die anstehende Sanierung des Flachdachs der örtlichen Filiale, aber auch in eine moderne Technik und neue Medien.

Gefragt, ob Fusionen mit anderen Instituten geplant seien, ließ sich Riedmaier alle Optionen offen. "Wir fühlen uns, so wie wir momentan aufgestellt sind, sehr wohl", erklärte er, man betreibe das Thema "nicht aktiv". Im Sinne der Nachhaltigkeit bleibe man - wie schon in den vergangenen 120 Jahren der Bankgeschichte - aber nach allen Seiten für Gespräche offen.

Für die Zukunft erwarte man "bei den Kerngrößen des klassischen Bankgeschäfts" weiter Zuwächse, gab sich Mirbeth auf Grund "der positiven Konjunkturlage in unserem Geschäftsgebiet" optimistisch. Viel diskutiertes Thema ist derzeit unter Unternehmern die mögliche Abschaffung von Bargeld. Darauf angesprochen, gestand Riedmaier, als Privatperson sei ihm das Bargeld ein "wichtiger Ausdruck der persönlichen Freiheit". Aus Sicht der Bank sei die Bereitstellung von Bargeld - verstärkt durch die neue EU-Münzverordnung - ein "erheblicher Kostenfaktor". Wie man diesen reduzieren könne, werde derzeit auch bei der Volks- und Raiffeisenbank geprüft.