Peutenhausen
Schule wird zur Großbaustelle

Nordflügel soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, künftiger Altbau saniert werden

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Der Nordflügel der Peutenhausener Schule (vorne) wird abgerissen, um Platz zu machen für einen größeren Neubau. Auch das Gebäude, von dem im Hintergrund die Garage zu sehen ist, soll verschwinden.

Peutenhausen (SZ) Das dürfte durchaus ein Millionenprojekt werden: Die Gemeinde Gachenbach will ihre Schule in Peutenhausen zum Teil neu bauen. Dabei soll mehr Platz geschaffen werden, zum Beispiel für ein richtiges Schulleiterbüro, die Mittagsbetreuung, neue Klassen- und Fachräume.

Architekt Manfred Baierl hatte von der Gemeinde den Auftrag bekommen, sich Gedanken über eine Erweiterung des Schulgebäudes zu machen. Eine Möglichkeit wären Anbauen – vom Fachmann als Satellitenlösung bezeichnet –, die sei aber „unserer Ansicht nach nicht zielführend, weil's eine Flickschusterei ist“, erklärte Baierl nun den Gemeinderäten, die im Rahmen ihrer Gemeinderundfahrt (siehe auch weiteren Bericht unten) in die Schule gekommen waren. Dann doch lieber gleich einen richtigen Neubau.

Und weil die Gemeinde das Nachbargebäude im Norden des Schulgeländes nun abreißen kann, wäre auch Platz für eine solche Lösung. Der rund 50 Jahre alte Baukörper entlang der Schulstraße soll gleich hinter den Toiletten abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Der neue Gebäudeteil würde im Norden fast bis an den Rand des jetzigen Schulgrundstücks reichen und vier neue Räume bieten – zwei Klassenzimmer, einen Werk- und einen EDV-Raum. Dadurch, dass das Nachbargebäude beseitigt wird, wäre nicht nur der Zugang zur Turnhalle einfacher und sicherer; hierhin könnte auch der Schulhof erweitert werden. Mit dem Neubau würde die Raumsituation an der Schule in Peutenhausen merklich entschärft. Die Mittagsbetreuung könnte von der Turnhalle ins Schulhaus geholt werden und auch für die Schulleitung würde es ein eigenes Büro geben.

Aber auch am künftigen Altbau, dem jetzigen neueren, rund 20 Jahre alten Baukörper, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, wie Baierl sagte. Dabei gehe es um Brandschutz, Lärmschutz, Wärmedämmung und die Nutzung regenerativer Energien. „Wenn man in einen bestehenden Baukörper eingreift, ist man gehalten, nach den gesetzlichen Regelungen zu bauen, die jetzt gelten“, erklärte Baierl den Gemeinderäten. So müsse zum Beispiel im Hinblick auf den Brandschutz für jedes Klassenzimmer ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden – sprich: ein Ausgang in der Fensterfront, der im Falle eines Feuers geöffnet werden kann. „Das wäre machbar“, meinte Baierl.

Für die Belüftung der Räume gelten übrigens ab kommendem Jahr neue, verschärfte Vorschriften. „Mit Fenster aufmachen ist es nicht mehr getan“, sagte der Architekt. Die Fenster selbst seien übrigens noch in Ordnung. Für die Heizung gelte das nicht; die müsse erneuert werden, wobei Baierl – schon im Hinblick auf die vorgeschriebene Nutzung erneuerbarer Energien – eine Pelletheizung vorschlug.

Sowohl im künftigen Neubau als auch im dann als Altbau firmierenden hinteren Gebäudeteil stehen vier Klassenzimmer zur Verfügung. Da macht es die Planung der Umbauphase nicht gerade einfacher, dass ab dem kommenden Schuljahr fünf Klassen untergebracht werden müssen – die neue erste Klasse werde zweizügig sein, berichtete Bürgermeister Alfred Lengler.

Anfang September will Manfred Baierl nun eine Kostenkalkulation vorlegen; Bürgermeister Lengler will dann klären, mit welchen Zuschüssen die Gemeinde rechnen kann. Das ganze Projekt – Abriss des jetzigen Altbaus, Neubau, Sanierung des künftigen Altbaus – werde nicht in einem Jahr zu schaffen sein, kündigte Baierl an.