Langenmosen
Ein sehr bayerischer Heiliger

Josef, der Nähr- und Ziehvater Jesu, gilt als der Mann am Rande und Hintergrund heute ist sein Gedenktag

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Der heilige Josef in der Darstellung mit einer Lilie und einem Winkelmaß in den Händen auf einem Glasfenster der Pfarrkirche Langenmosen. - Foto: Hammer

Langenmosen (SZ) Der heilige Josef erfreut sich beim Kirchenvolk besonderer Beliebtheit. Er hatte die große Ehre, den Messias, den Erlöser der Welt, erziehen zu dürfen, ihn zu kleiden und zu ernähren, ihm ein Zuhause und väterliche Führung zu schenken.

Der heilige Josef von Nazareth ist im Neuen Testament als Bräutigam Marias, der Mutter Jesu genannt. Er gilt als der "Nähr- und Ziehvater Jesu". Er stammt aus dem Geschlecht und Hause des israelitischen Königs David. Der Name Josef kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "Gott möge vermehren".

Papst Sixtus IV. erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des heiligen Josef. Erst ab dieser Zeit kommt Josef aus Nazareth vermehrt in das Blickfeld der Gläubigen. 1870 erklärte Papst Pius IX. den Zimmermann zum offiziellen Schutzpatron der ganzen katholischen Kirche. Papst Pius XII. führte 1955 als kirchliches Pendant zum weltweit begangenen Tag der Arbeit (1. Mai) den Gedenktag Josefs des Arbeiters ein.

Im Lukas- und Matthäusevangelium tritt Josef nur in der Kindheitsgeschichte Jesu auf. Bei allen Erwähnungen wird er als der fürsorgliche Familienvater dargestellt, auch wenn er immer nur im Hintergrund wirkt. Er ist der Mann der schweigenden Hilfeleistung, in dessen Leben Gott dauernd mit neuen Weisungen eingreift, zum Schutz der heiligen Familie. Der heilige Josef ist so beliebt, weil er für Bodenständigkeit und Demut steht. Er wird angerufen bei Augenleiden, in Versuchung und Verzweiflung und bei Wohnungsnot.

In Bayern war der Josefstag bis 1968 ein gesetzlicher Feiertag. In Aichach wurde aus Protest gegen die Abschaffung des Feiertags die Königlich-Bayerische Josefspartei gegründet, die im Rahmen des Brauereifests in Kühbach alljährlich ihren Parteitag feiert.