Klenau
Seit 40 Jahren ein Teil der Gesellschaft

Die Blaskapelle Junkenhofen feierte ihr rundes Jubiläum mit einem bunten Volksmusikabend

25.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Ein Traditionsverein aus Junkenhofen ist die Blaskapelle, deren zehn Aktive am Jubiläumsabend zum 40-jährigen Bestehen neben dem Duo De Dumma Deifi natürlich auch aufspielten. - Foto: Steurer

Klenau/Junkenhofen (SZ) Die Blaskapelle Junkenhofen hat ihren 40. Geburtstag gebührend gefeiert und den zahlreichen Besuchern im Dorfheim Junkenhofen einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie das Genre der Volksmusik ausgezeichnet beherrscht. Dafür erntete sie zahlreichen Applaus, zusammen mit dem Duo De Dumma Deifi.

Das Dorfheim in Junkenhofen war gut besetzt, doch es hätten noch mehr Leute Platz gehabt. Alfred Märtl, Gründungsmitglied der Junkenhofener Blaskapelle, führte durch das Programm, das im Wechselrhythmus mit den beiden Barden einen sehr lockeren und fröhlichen Musikantenabend nach sich zog. In seinem historischen Rückblick wusste Baritonist Märtl die aufmerksamen Zuschauer damit zu überraschen, dass es die Junkenhofener Blaskapelle "eigentlich schon seit 1864 gibt". "Damals hatte Michael Fottner aus Alberzell eine Musikgruppe gegründet, die in Alberzell, Junkenhofen, Klenau und den umliegenden Orten frisch und fröhlich aufspielte", erklärte Märtl. Die Kapelle trug den Namen Junkenhofener Musikanten, was wohl der Tatsache Rechnung trug, dass der Gründer sich in Junkenhofen ein Anwesen erworben hatte. "Von ihm existiert noch ein handgeschriebenes, querformatiges Notenbüchlein mit zahlreichen Walzern und Polkas, das mit dem Titel "Walzer-Buch für zwei Clarinett" überschrieben ist. Die Kapellenleitung wurde vom Gründer an den Sohn Josef Fottner weitervererbt und auch der war mit Leib und Seele Musikant und führte die Tradition fort. Bis die Musikantenvereinigung in den 30er-Jahren notgedrungen aufgelöst und in die Stadtkapelle Schrobenhausen eingegliedert wurde.

Nach dem Krieg ließ Erasmus Fottner, ein Sohn von Josef Fottner, die Kapelle wieder aufleben und führte die Kapelle bis in die Mitte der 60er-Jahre, in der insbesondere Erasmus' Brüder David und Franz und natürlich der Vater Josef aktiv mitwirkten. Die überschaubare Kapelle wirkte aber mehr zu kleineren Anlässen, wie dem Kriegerjahrtag, Ehrungen und dergleichen.

1976 erfuhr die Blaskapelle Junkenhofen ihre zweite Wiedergeburt. Anlass war der Besuch des Weihbischofs Manfred Müller am 20. November 1976 in Junkenhofen, bei dem er einen Pontifikalgottesdienst zum Abschluss der Gesamtrestaurierung der Marienkirche hielt. Man bemühte sich, eine kleine Gruppe von Musikanten für den Empfang und für den Kirchenzug zu finden.

Die Bemühungen waren nicht umsonst, es fand sich eine kleine Gruppe von Musikern um Ernst Müller, die die bevorstehende Aufgabe zur Zufriedenheit aller löste. Ihr gehörten Georg und Josef Fottner und Alfred Märtl an. Nach diesem gelungenen ersten Auftritt beschlossen die Musiker, sich auch in Zukunft regelmäßig zu treffen und in recht kurzer Zeit waren die Musikanten immer mehr gefragt. Neben dem Volkstrauertag, bei Jubiläen oder zum Empfang der Hochzeitsgäste kamen die Musiker auch beim Faschingsball in Klenau zum Einsatz.

In den darauffolgenden Jahren waren die Junkenhofener Musikanten eine gefragte und beliebte Blaskapelle, die zu Gelegenheiten aller Art nicht nur in der Gemeinde Gerolsbach zur Freude ihrer Zuhörer aufspielte. Trachtenfeste, Fahnenweihen und Umzüge standen nun auf der Tagesordnung der Kapelle und sie wuchs zunehmend zu stattlicher Größe an. Schließlich wurde sie mit zwei Stücken auch ein fester Bestandteil einer Schallplatte und einer Musikkassette mit dem Titel "Musikalische Grüße aus dem Landkreis Pfaffenhofen". Seit diesen Glanzzeiten sind aber schon wieder etliche Jahre ins Land gezogen und um die Kapelle ist wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt.

Umso mehr wollte Alfred Märtl nicht versäumen, die Personalgeschichte um die Kapelle ein wenig ins Gedächtnis zu rücken. Er gedachte der 15 verstorbenen Mitglieder, erinnerte an die 17 ehemaligen Mitglieder der Blaskapelle, die aus verschiedensten Gründen ihrer Lieblingsbeschäftigung nicht mehr nachgehen können, und stellte die zehn Akteure dieser Jubiläumsaufstellung mit ihren Instrumenten vor.

Im Wechsel zwischen der Geschichte der Blaskapelle, frischen Musikstücken und pfiffigen Einlagen der beiden Barden von De Dumma Deifi entstand ein kurzweiliger Abend, der das Leben einer Blaskapelle eingehend vermittelte. Am Ende gab es langen Applaus.