Karlskron
Bloß keine "Donaumoosarena"

Neue und alte Turnhalle Thema im Gemeinderat Karlskron

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Karlskron (SZ) Gleich der erste Punkt der Tagesordnung führte zu Diskussionen: Bei der Abstimmung über die Genehmigung des Mitarbeiter-Gebrauchtwagenzentrums von Audi auf dem Gelände der Firma Scherm sah sich Silvia Dirsch angesichts der Größe des Projekts nicht genügend informiert.

Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) verwies darauf, dass die Informationen auf dem SharePoint der Gemeinde für die Räte einsehbar waren. Wie bereits berichtet, will Audi im westlichen Bereich der Autoabstellfläche eine 8000 Quadratmeter große Halle bauen, wo Audianer ihre Fahrzeuge abholen können. Ein Problem ist noch die Linksabbiegespur, die gleich verwirklicht werden soll. Dafür muss die Straße nach Probfeld etwas ausgeweitet und der dafür nötige Grund gekauft werden. Zweite Bürgermeisterin Hedwig Brüderle (FW) betonte, dass die Probfelder die Ein- und Ausfahrt aus Lärmgründen möglichst weit nördlich wollten. Bernd Nentwig (CSU) wies darauf hin, dass die Zahl der Lkw-Fahrten abnehmen werde. Gegen ihre Stimme sowie die von Dirsch und Martin Wendl (Grüne) wurde die Änderung des Bebauungsplans genehmigt.

Wie in den anderen Gemeinden werden künftig auch in Karlskron Asylbewerber wohnen. Laut Kumpf sollen bis 2017 insgesamt knapp 100 Flüchtlinge kommen. Das Landratsamt muss auch mit Containern arbeiten, da kaum Wohngebäude zu bekommen sind. Wie er sagte, verfüge die Gemeinde gegenüber der Firma Spangler über ein Gelände von 4500 Quadratmetern, das infrage käme. „Wir dürfen uns in dieser Angelegenheit nicht auseinanderdividieren lassen“, forderte Werner Widuckel (SPD). Nentwig regte an, sich um die Integration dieser Menschen zu kümmern und mit Vereinen zu sprechen.

Rund 100 000 Euro wird die Sanierung des Regenwasserkanals der Hauptstraße von der Einmündung der Bürgermeister-Stoll-Straße bis zum Hauptkanal kosten. Das Staatliche Bauamt übernimmt knapp ein Drittel. Auf Wunsch des Gemeinderats wurde auch die Nordseite untersucht. Der Hauptschaden sind Baumwurzeln, die durch die Verbindungsmuffen hineingewachsen sind. Bei der Sanierung fräst ein Roboter die Wurzeln heraus. Anschließend wird ein Kunststoffschlauch durchgezogen und mit Heißluft verhärtet.

Auf Wunsch der CLK-Fraktion stand auch die geplante neue Turnhalle auf der Tagesordnung. „Das Thema wurde bisher nicht konkretisiert“, sagte Christa Froschmeir, die eine Auflistung der bisher entstandenen Kosten fordert. Wie Rathauschef Kumpf sagte, sei in der alten Turnhalle jetzt die Raumluft bei vollem Betrieb untersucht worden. Die Ergebnisse werden nächste Woche erwartet, in der nächsten Sitzung am 23. März soll auch der Architekt Rede und Antwort stehen. Neben Froschmeir und Kumpf forderte auch Widuckel, bei der neuen Halle auf die Kosten zu achten. „Wir brauchen Grundfunktionen, aber keine Donaumoosarena“, sagte er. Kontrovers diskutiert wurde der Vorschlag der CLK, die Protokolle der öffentlichen Gemeinderatssitzungen auf die gemeindliche Homepage zu stellen. In der nächsten Sitzung soll diskutiert werden, ob nur die Beschlüsse veröffentlicht werden sollen. Der Antrag der CLK wurde mehrheitlich abgelehnt.

Schließlich hatte Kumpf noch eine positive Nachricht: Nach zwei Jahrzehnten stinkt es im Kindergarten nicht mehr. Bei einer „Berauchung“ wurden die Löcher in der Verkleidung gefunden und abgedichtet.