Gerolsbach
Völkerverständigung bei den Kickern des FC Gerolsbach

Besuch von einer Jugendmannschaft aus den USA

20.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Gemischt stehen die beiden Mannschaften – die Deutsche und die US-amerikanische – für das Mannschaftsfoto vor dem Spiel zusammen. - Foto: Buxeder

Gerolsbach (bxh) In der großen Politik ist in der letzten Zeit der Ton in den deutsch-amerikanischen Beziehungen etwas rauer geworden. Beim FC Gerolsbach dagegen konnte beim Besuch einer Jugendmannschaft aus dem Großraum New York davon nun wirklich keine Rede sein.

Ganz im Gegenteil: Die Stimmung war ungezwungen.

 Pro Active  Soccer Tours ist eine Sportagentur, die Fußballcamps in den USA anbietet, und auch immer wieder einmal mit den teilnehmenden Spielern und deren Eltern Reisen nach Europa veranstaltet. Vor zwei Jahren waren die Gerolsbacher schon einmal Gastgeber für eine Auswahl fußballbegeisterter US-Mädchen.  Da dieses Event auch damals schon ein voller Erfolg war und der FC dank Familie Sturm den Kontakt zum amerikanischen Veranstalter aufrecht erhalten konnte, hieß es auch in diesem Jahr wieder: nächster Halt Gerolsbach. Die zehntägige Tour durch Bayern und Österreich durften in diesem Jahr die Junioren einer amerikanischen C-Jugend antreten.

Seine rund 45 Gäste begrüßte der Verein auf dem Gerolsbacher Sportgelände, darunter waren 15 Sportler, der US-Coach sowie Eltern, Geschwister und einige Zuschauer. Das Sportheim wurde mit deutsch-amerikanischen Fahnen geschmückt und auch die Singenbacher Böllerschützen trugen ihren Teil zu einem gelungenen Nachmittag im Zeichen bayrischen Brauchtums bei.

Dabei stellte sich den Gerolsbacher Verantwortlichen im Vorfeld neben diversen organisatorischen Fragen eine weitere, spannende Frage: Wie stark würden die amerikanischen Spieler sein? Die Gerolsbacher Trainer entschieden sich schließlich für eine gemischte Mannschaft aus C-Jugendspielern (Jahrgang 2000 und 2001) der kommenden Saison, verstärkt durch vier Spielern des Jahrgangs 1999.

Bereits nach fünf Minuten Spielzeit war klar, dass die Mannschaft des FC Gerolsbach fußballerisch überlegen sein würde. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:0 für die „Hausherren“, sodass in der Folge vor allem die jüngeren Spieler zum Einsatz kamen. Dennoch blieb es fußballerisch gesehen eine meist einseitige Angelegenheit. Am Ende stand mit 8:0 ein relativ deutliches Ergebnis auf dem Zettel. So konnte man im Jahr der gewonnenen Weltmeisterschaften dazu beitragen, dass das neu gewonnene Image des erfolgreichen deutschen Fußballs keinen Schaden nimmt. Ein großes Kompliment und viel Respekt zollt der FC allerdings dem großen Teamgeist des US-Teams sowie den zu keiner Zeit nachlassenden Bemühungen und dem großen Einsatzwillen seiner amerikanischen Freunde. So versuchten sie unermüdlich und mit bewundernswerter Gelassenheit doch noch zum Ehrentreffer zu kommen – letztendlich vergebens.

 Nach dem Spiel feierten alle zusammen das schöne Spiel. Eine Spansau mit Kartoffelsalat sowie das gute bayrische Bier waren gerade bei den erwachsenen Gästen heiß begehrt. Beiden Spielerlagern gelang die Verständigung trotz der Sprachbarrieren wunderbar. Die Sprache des Fußballs ist eben universell und so bildeten sich umgehend nach Abpfiff des eigentlichen Spiels gemischte Mannschaften, um noch viele weitere Stunden ausgiebig zu nutzten und dem gemeinsamen Hobby zu frönen.

Erst gegen 19.30 Uhr gelang es der „Reiseleitung“ die US Boys zurück in den abfahrtbereiten Bus zu bewegen, um die Reise fortzusetzen. Als Fazit bleibt eine mehr als gelungene Völkerverständigung beim FC, die nicht nur von Gerolsbacher Seiten nach einer baldigen Wiederholung schreit.