Gerolsbach
Schulhaussanierung könnte 2016 beginnen

Gemeinderat entscheidet sich für eine Variante, die fast zwei Millionen Euro kostet

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Ein Blickfang ist die Gerolsbacher Schule allein schon wegen ihrer Form. Insgesamt ist das rund 30 Jahre alte Gebäude auch noch in einem guten Zustand, doch um eine teure Sanierung kommt die Gemeinde nun nicht mehr herum – unter anderem auch, weil der Brandschutz nicht mehr den aktuellen Vorgaben entspricht. Links unten am Bildrand sind die Häuser der Siedlung am Alten Sportplatz zu erkennen - Foto: Haßfurter

Gerolsbach (SZ) Fast zwei Millionen Euro will sich die Gemeinde Gerolsbach die Sanierung ihres Schulgebäudes samt Außenanlagen kosten lassen. Die Gemeinderäte entschieden sich in ihrer Sitzung am Dienstagabend einstimmig für die entsprechende Planungsvariante.

Vor sechs Wochen hatte Architektin Brigitte Schlecht den Räten bei einem Ortstermin erklärt, was an dem rund 30 Jahre alten Gebäude gemacht werden muss und gemacht werden könnte. Inzwischen hat sie drei Maßnahmenvarianten vorgeschlagen: eine kleine Sanierung für 1,2 Millionen Euro, eine etwas größere Sanierung unter Einbeziehung der Außenanlagen für rund 1,8 Millionen Euro und eine Generalsanierung für 3,7 Millionen Euro. Mehr oder weniger hatte sich beim Ortstermin im Juli ja schon herauskristallisiert, dass eine Generalsanierung finanziell nicht zu stemmen sein dürfte, dass aber dennoch die Außenanlagen hergerichtet werden sollten. Folglich gab es am Dienstagabend auch gar keine Debatte mehr über die Sanierungsvarianten – die Gemeinderäte entschieden sich einstimmig für den Mittelweg mit einem Kostenvolumen von 1,8 Millionen Euro. Zusätzlich soll auch – falls erforderlich – das Turnhallendach, das offenbar undichte Stellen hat, erneuert werden, was 130 000 Euro kosten würde.

Die Liste der Arbeiten, die nun erledigt werden sollen, ist lang: Innendämmung der Klassenzimmer im Erdgeschoss, neue Bodenbeläge in diesen Räumen, neue Fenster und Markisen zu den beiden Straßenseiten, eine neue Ölbrennwertheizung, dezentrale Belüftung für alle Klassen, Malerarbeiten innen und außen am kompletten Gebäude, Brandschutzertüchtigung, barrierefreies WC und die Sanierung der Anlagen im Außenbereich, zum Beispiel der maroden Laufbahn. „Zu machen ist das, was wir da aufgeführt haben, auf alle Fälle“, stellte Bürgermeister Martin Seitz klar. Allein der Brandschutz – hier sind die Vorgaben seit dem Bau des Schulhauses mehrfach verschärft worden – schlage mit 460 000 Euro zu Buche; die Außenanlagen kosten 350 000 Euro, die neuen Fenster an zwei Gebäudeseiten 200 000 Euro (der komplette Austausch aller Fenster, wie er im Rahmen der Generalsanierung erfolgt wäre, hätte sogar 800 000 Euro gekostet). Und für die Malerarbeiten müsse man mit 300 000 Euro rechnen.

Weil das Ganze über reine Instandhaltungsmaßnahmen hinausgeht, darf die Gemeinde auch mit staatlichen Fördergeldern rechnen. Rund 30 Prozent der Kosten könnten bezuschusst werden, schätzte Seitz, der Fördersatz hänge von der Finanzkraft der Gemeinde ab. Allerdings müsse die Bausumme bei mindestens 1,25 Millionen Euro liegen – eine Summe, die die Gemeinde wohl deutlich überschreiten wird. Die Sanierungsarbeiten könnten dann über einen Zeitraum von zehn Jahren gestreckt werden, was natürlich die Gefahr von Kostensteigerungen mit sich brächte.

Nachdem sich der Gemeinderat nun auf eine Sanierungsvariante geeinigt hat, soll Architektin Brigitte Schlecht noch in diesem Jahr die konkrete Planung erstellen und den Zuschussantrag vorbereiten, damit vielleicht schon im kommenden Jahr mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Der Gemeinderat vergab den Auftrag an Schlechts Büro, das dafür 62 000 Euro bekommt. Lediglich Stefan Maurer (fraktionslos) stimmte dagegen.

In ihre Finanzplanung für die kommenden Jahre habe die Gemeinde Gerolsbach die Schulhaussanierung bisher noch nicht eingestellt, sagte Kämmerer Franz Haberer am Dienstag. Doch Bürgermeister Martin Seitz zeigte sich zuversichtlich, dass man die Ausgaben stemmen könne. Wenn die Planung vorliegt, werde sich der Gemeinderat überlegen müssen, über wie viele Jahre die Sanierung gestreckt werden soll und ob man eventuell auch bereit sei, dafür Kredite aufzunehmen.