Karlshuld
Mehr als 30 Reiter beim Faschingsgaudiritt

Kreative Masken und Kostüme beim Karlshulder Umzug Marktkapelle Hohenwart zog vorneweg

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

Die maskierten Reiter zogen zur Freude der Zuschauer auch heuer wieder durch Karlshuld und boten ein buntes Bild. - Fotos: Hammerl

Karlshuld (SZ) Ein Pferd als Giraffe verkleiden? Darauf muss man erst einmal kommen. Die Teilnehmer des siebten Karlshulder Faschingsgaudiritts hatten sich wieder kreative Masken und Kostüme einfallen lassen. Mit der Marktkapelle Hohenwart vorneweg erfuhr der Faschingsumzug eine weitere Aufwertung.

Mehr als 30 Reiter, dazu einige Maschkerer zu Fuß, zogen zur Freude der Zuschauer auch heuer wieder durch die Moosmetropole und boten ein buntes Bild - ob als Sträfling, Zauberer, Minions, Nikolaus, Einhörner, Hippie, Indianerin, Superman, Storm Trooper, Tiger oder lila Kuh, im Schlafanzug oder mit Ballettröckchen. So manche Mähne oder Pferdeschweif war kreativ verziert, hatte farbige Strähnchen oder kunstvolle Flechtfrisuren erhalten, ein Pferd war über und über mit bunten Luftballons drapiert.

Start und Ziel war der Pferdehof Seitle, und natürlich hatte sich Inhaber Hubert Seitle unter sein Reitervolk gemischt. Wer ihn im Kostüm des Zauberers Albus Dumbledore unter dem spitzen grauen Hut, das Gesicht weitgehend hinter den schlohweißen Haaren und Bart verborgen, erkennen wollte, musste schon ganz genau hinschauen. Reitlehrerin Uta Großmann, die den Ritt federführend organisiert, war ganz vorne im Zug zu finden - als Mary Poppins mit ihrem Sohn Tim im Kinderwagen und Shetlandpony Bruzzl, adrett mit weißen Spitzenhäubchen, am Führzügel.

"Voll cool", fanden Silvia (21) und Julia Schmalzl (18) den Vierbeiner-Faschingsumzug. Die beiden Hörzhausenerinnen hatten im vergangenen Jahr den Bericht in der Schrobenhausener Zeitung gelesen und beschlossen, heuer aktiv mit dabei zu sein. Mit kurzer Hose, Trachtenhemd und Colt am Vorderbein sowie der Aufschrift "Sheriff" auf der Satteldecke kam Silvias Shetlandpony Nemo richtig fesch daher. "Das ist ein ganz Frecher", rief eine Zuschauerin den beiden zu. Julia hatte sich und ihren Strolchi als Minions verkleidet.

Ganz besonders gut kamen die Kinder beim überwiegend ebenfalls kostümierten Publikum an. "Die ist ja voll süß", waren sich Kim, Nadine, Julia, Sandra und Becky einig, als ein kleines Mädchen im bonbonfarbenen Kleid auf einem weißen Pferdchen mit rosa Mähne und Einhorn-Hütchen zwischen den Ohren an den Mädels aus Weichering vorbeiritt.

"Klar sind wir nächstes Jahr wieder dabei - zum Anfeuern", meinte Kim, der es etwas zu aufwendig war, mit eigenem Pferd von Weichering herzukommen. Da hatte es die Hohenwarter Blaskapelle leichter mit ihren Instrumenten. Dirigent Eberhard Ade versprach ebenfalls, wieder dabei zu sein, "wenn wir gefragt werden". Zum einen sei das Ehrensache, da Seitle Gründungsmitglied der Blaskapelle ist, zum anderen habe Karlshuld den Vorteil, "dass wir hier keine Berge hochlaufen müssen". Auch seine Musiker genossen den besonderen Einsatz.

"Das ist mal etwas ganz anderes", meinte eine Saxophonistin, räumte aber lachend ein, sie sei "ganz froh gewesen, dass die Pferde weit hinter uns waren". Weit hinter den Pferden wiederum war Vanessa Szepessy im Einhornkostüm und mit Schubkarren unterwegs, um deren Hinterlassenschaften zeitnah einzusammeln. Eine Dreiviertelstunde später, als alle wieder zurück auf dem Reiterhof waren, war die Schubkarre fast voll - ihr Einsatz hatte sich gelohnt.

Auf dem Reiterhof begann dann die Après-Party, zu der sich auch Bürgermeister Karl Seitle einfand und erstmals das bayerische Pendant zum Döner kennenlernte - Leberkäse vom Spieß im Brezenteig. Die Party ging noch bis in die Nacht hinein, und Hubert Seitle freute sich, dass alles glatt gegangen war und die Absicherung dank Neuburger Polizei und Schrobenhausener Malteser sowie ehrenamtlicher Helfer bestens funktioniert hat. "Das wird immer professioneller", meinte er zufrieden.