Deutschland
Stichwort Sprache

Welche Bedeutung Lesen und Schreiben für Schüler hat

24.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:47 Uhr

Deutschland ist bekanntlich ein Land, in dem die Bewohner keine einheitliche Rechtschreibung mehr pflegen. Viele Ältere haben sich der Rechtschreibreform zwar verweigert, werden aber mittlerweile festgestellt haben, dass sich die eine oder andere Regeländerung bewusst oder unbewusst dann doch eingeschlichen hat.

Und die Jüngeren, die mit der neuen Rechtschreibung aufgewachsen sind, werden so oft mit der alten konfrontiert, dass auch hier eine Verwässerung der Kenntnisse unvermeidlich ist.

Wir fragten die Jugendlichen nach ihrer Einschätzung der eigenen Rechtschreibfähigkeit und unterschieden dabei in der Auswertung diejenigen, die angaben Zeitungsleser zu sein, von denen, die kaum Zeitung lesen.

Das Ergebnis weist eine kleine Überraschung auf: Die Nicht-Zeitungsleser (40 Prozent) schätzen ihre Rechtschreibung etwas besser ein als die der Zeitungsleser (37 Prozent) – was eigentlich auch logisch ist, weil Zeitungsleser womöglich mehr mit Rechtschreibung und ihren Tücken konfrontiert werden und deshalb ihre Defizite besser erkennen können. In beiden Gruppen gaben aber über 60 Prozent der Jugendlichen sehr ehrlich an: „Könnte besser sein.“ Immerhin knapp zehn Prozent fanden, dass korrekte Rechtschreibung heute keinen sehr großen Stellenwert mehr hat.

Apropos Zeitung lesen: Auch hier gab es kaum Unterschiede bei den verschiedenen Schultypen: Rund 55 Prozent gaben an gelegentlich beziehungsweise regelmäßig Zeitung zu lesen.

Etwas stärker gehen die Antworten der verschiedenen Schultypen beim Bücherlesen auseinander. Wir fragten, wie viele Bücher pro Jahr die Schüler lesen. Rund ein Viertel antworteten in allen Schulen: eins bis fünf Bücher pro Jahr. Während Realschüler und Gymnasiasten überwiegend angaben mehr als fünf Bücher pro Jahr zu lesen, war es an der Hauptschule doch ein Drittel, das sagte, in ihrem Leben hätten Bücher keinen Stellenwert.

Eine weitere Frage zum Thema drehte sich um Fremdsprachen. Dazu fragten wir: „Versteht Ihr englische Liedertexte“ 35 Prozent der Gymnasiasten und Realschüler gaben an, damit keine Probleme zu haben, knapp die Hälfte sagte: „Geht so“. 62 Prozent der Haupt- und Mittelschüler hingegen gaben an, nicht alles zu verstehen. Aber 33 Prozent kommen auch an diesem Schultyp gut mit englischen Songtexten klar.