Der Tanz auf den Tischen

26.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:47 Uhr

Die Bühne ist ihr zu klein: Schlagerstar Claudia Jung mischte sich während ihres Konzertes in Gerolsbach unter die begeisterten Besucher.? Fotos (2): Ammer

Gerolsbach (ais) Das ganze Bierzelt ist ihre Bühne: Claudia Jung heizte ihrem Publikum in Gerolsbach am vergangenen Samstagabend richtig ein – so, dass es kaum mehr jemanden auf den Bänken hielt.

In rotes, grünes, gelbes und blaues Licht getaucht betrat Claudia Jung die Bühne. Ohne große Vorreden ging es los, denn "ich hab ja schon alle begrüßt", wie sie sagte. In der Tat: Gut eineinhalb Stunden hatte der Star des Abends bereits seine Runden im randvollen Bierzelt gedreht – hier eine Hand geschüttelt, da ein Autogramm gegeben und hin und wieder ein paar Kinder für ein Foto auf dem Schoß gehabt, um den begeisterten Eltern eine Freude zu machen. Wie Magnete waren die meisten Augenpaare schon zu diesem Zeitpunkt auf sie geheftet – was es der Showband Party Pack nicht gerade leicht machte die Aufmerksamkeit ihres Publikums auf sich zu ziehen.

Die fünf Musiker versuchten – mal mehr mal weniger erfolgreich – vor dem Auftritt von Claudia Jung, die Stimmung anzuheizen. Während das knallrote Gummiboot bei ihnen eher mäßig ankam, klatschten bei Hey Baby schon alle mit. Als Schnulzenlilli jedoch das knallrote Gummiboot gut eineinhalb Stunden später ebenfalls sang, stimmte das ganze Zelt mit ein. "Die Fischerchöre sind nichts gegen euch", meinte Claudia Jung begeistert – denn nichts sei besser als wenn man so einen Chor hat. Das ließ sich das Publikum nicht zweimal sagen – denn bekannt waren die Lieder fast allen. Kein Wunder in der Wahlheimat der Schlagersängerin.

Fast 25 Jahre ist sie nun schon im Musikgeschäft tätig – gibt Konzerte und nimmt CDs auf. Doch in Gerolsbach singt sie schon besonders gerne, denn "es ist schön, wenn man nach dem Auftritt nach Hause fallen kann", wie Claudia Jung mit einem Schmunzeln meint. Sie brauche nämlich nur zweimal umfallen, dann ist sie fast schon in ihrem Bett. Doch an heimgehen war nicht zu denken, als sie dann "Es muss der Himmel sein" sang. Bis sie an diesem Abend in ihrem Bett war, dauerte es noch länger. Für Autogramme stand ihr Publikum nach dem Auftritt Schlange.

"Komm und Tanz", sang die FW-Landtagsabgeordnete und leistete ihrer Aufforderung gleich selber Folge. Nichts hielt sie mehr auf der Bühne. Mehr Platz war gefragt. So tanzt sie auf diversen Bierbänken – während ihre faszinierten Fans von unten zu ihr hochschauten. Es ist wie ein Spiel, das sie spielt. Ein Konzert, in dem alle integriert sind. Die Besucher waren eher mittleren bis älteren Semesters – doch gegen ein bisschen schunkeln und tanzen auf den Bierbänken hatten die meisten nichts einzuwenden – ganz im Gegenteil. Sogar Wunderkerzen wurden angezündet und die Stimmung war am kochen.

Gerne singt sie auch mal ältere Lieder – aus den Anfangszeiten ihrer Karriere. Auch das war kein Problem für das Gerolsbacher Publikum. Bei dem Medley sangen alle mit, während sie sich fast die Hälse verrenken mussten, um Claudia Jung dauerhaft im Blick zu behalten, die auf jedem Gang zwischen den Tischen anzutreffen war. Mit ihrem Lieblingslied – wie sie selber sagt – als Zugabe schloss Jung ihr Konzert, auch wenn keiner große Lust verspürte heimzugehen. "Ein Stern, der deinen Namen trägt" lockte bei einigen noch das Feuerzeug aus der Tasche und es war klar, welchen Namen der Stern dieses Abends trug: Claudia Jung.