Schrobenhausen
Bundesfilmfestival Fiction findet zum sechsten Mal in Schrobenhausen statt

"Maximale Vorstellungszeit, Film pur"

10.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:52 Uhr
Initiator Marcus Siebler und die Pressesprecherin seiner Dramfilm-Gruppe Christina Wolf freuen sich schon auf das Bundesfilmfestival Fiction im Herzoganger-Filmtheater. −Foto: Blum

Schrobenhausen (SZ) Es läuft gut für Marcus Siebler. Kürzlich wurde sein neuer Kurzspielfilm "Wildschaden (One shot)" bei den Bayerischen Film- und Videofestspielen in Ebersberg mit einem Bayerischen Löwen ausgezeichnet. Der neue Streifen des Filmemachers ist auch dieses Jahr beim Bundesfilmfestival Fiction (BFF) im Herzoganger-Filmtheater in Schrobenhausen dabei.

"Dieses Jahr brechen wir den Rekord und reizen die maximale Vorstellungszeit aus. Film pur", erklärt Siebler begeistert. Zum sechsten Mal findet das Bundesfilmfestival in Schrobenhausen statt, zum zweiten Mal im Herzoganger-Filmtheater.

Das kleine Kino hat einen riesigen Vorteil dem alten Veranstaltungsort - dem Cinepark - gegenüber: Das 90 Jahre Kino und dessen Ambiente sorgen für eine ganz besondere Stimmung. Zudem sind die Besucher und Veranstalter ganz unter sich und müssen den Raum nicht mit anderen Kinobesuchern teilen, die wegen den Blockbustern gekommen sind.

Das wissen die Organisatoren auszunutzen und packen das Programm in diesem Jahr so voll wie noch nie, erklärt Pressesprecherin Christina Wolf: "Dieses Jahr werden 67 Kurzfilme zwischen 1 und 24 Minuten Länge gezeigt." Insgesamt 571 Minuten Laufzeit kämen dabei zusammen. Wie gewohnt werden die Filme dabei in Blöcken abgespielt, ein Block dauert 120 Minuten.

Der Hauptveranstalter des BFF Fiction ist der Bundesverband Deutscher Film-Autoren (BDFA). Er ist Dachverband der nichtkommerziellen Filmemacher in Deutschland und vereint etwa 3400 Mitglieder, die sich in einem von 180 Film- und Videoclubs zusammengeschlossen haben oder dem BDFA als Einzelmitglied angehören.

Dass ein bundesweites Filmfestival in einer Kleinstadt wie Schrobenhausen stattfindet ist ebenfalls von Vorteil: "In Großstädten gibt es ein Überangebot an kulturellen Veranstaltungen. Da würde unser Festival etwas untergehen", sagt Siebler. Grundsätzlich könne sich jedoch jede Stadt beim BDFA darum bewerben. Ihm und seiner Dramfilm-Gruppe ist es erneut gelungen, das Festival nach Schrobenhausen zu holen.

Das Besondere ist, dass die Jury nach jedem Film die Möglichkeit bekommt, in ein paar Minuten etwas zu den Kurzfilmen zu sagen, sodass die Zuschauer schon einen ersten Eindruck erhalten, wie das präsentierte Werk ankommt.

Das Festival hat einen überregionalen Charakter. Auch heuer nehmen wieder Filmemacher von Rostock bis runter zum Bodensee teil. Um hier mitmachen zu dürfen, muss man sich zuvor bei anderen Wettbewerben qualifiziert haben.

Dennoch werden heuer zusätzlich sechs Filme gezeigt, die nicht Teil des regulären Programms sind und somit auch nicht Teil des Wettbewerbs. Allerdings können sie bei der Vergabe des Publikumspreises im Wert von 200 Euro mitmachen, der auch in diesem Jahr von Bürgermeister Karlheinz Stephan ausgelobt wird.

Der Bürgermeister unterstützt das Projekt schon von Anfang an als Schirmherr. Siebler betont die Wichtigkeit des Engagements: "Ohne die Mitwirkung der Stadt, des BDFA und örtlichen Sponsoren wäre das Projekt so nicht realisierbar. Dass der Eintritt frei bleibt, ist uns ganz wichtig."

Seit Dezember trifft sich das 10- bis 15-köpfige Team rund um Marcus Siebler einmal im Monat, um die Vorbereitungen des Festivals auf den Weg zu bringen. Seit ein paar Wochen sogar alle zwei Wochen: "Nun stehen auch das Programm und der Ablauf fest", freut sich der Gerolsbacher.

Der Film seiner Dramfilm-Gruppe "Wildschaden (One shot)" nimmt ebenfalls am Wettbewerb teil. Er handelt von einer jungen Theaterschauspielerin, die einen Wildunfall hatte. Während sie auf den Jäger wartet verändert sich ihr Leben. "Es handelt sich um einen Film mit nur einer Kameraeinstellung. Technisch sowie schauspielerisch war das eine Herausforderung, da alles während einer Aufnahme ohne Unterbrechung gedreht werden musste", erklärt Siebler.

Wie sein eigener Film abschneidet, spiele für ihn momentan keine große Rolle. Die Priorität liege klar auf der Organisation der Veranstaltung: "Hauptsache das Festival wird ein Erfolg."

Kristina Blum