Brunnen
Der Presse-Mane packt aus

Büttenredner beim Brunnener Schützenball weiß von jedem eine Peinlichkeit

30.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Gut gefüllt war die Tanzfläche beim Schützenball in Brunnen. Doch auch die Lachmuskeln der Besucher bekamen Einiges zu tun - Foto: Dallmeir

Brunnen (dco) 180 Faschingsfans feierten beim Schützenball in Brunnen bis spät in die Nacht. Eröffnet wurde der Ball von den drei Schützenkönigen, welche – geschmückt mit ihren Schützenketten und herausgeputzt in bayerischer Tracht – gemeinsam mit ihren Begleiterinnen einzogen und den ersten Walzer des Abends aufs Parkett legten.

Anschließend galt auch für den Rest der Gäste, sich von der Tanzkapelle The Twisters unterhalten zu lassen und das Tanzbein zu schwingen.

„Wir freuen uns immer, wenn wir möglichst viele Gäste auf unserem Ball begrüßen dürfen“, sagte Schützenmeister Alexander Müller nach einem Blick in den vollen Saal. „Heutzutage ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass es in einem Dorf noch mehrere Faschingsbälle gibt. Bei uns in Brunnen gibt es neben dem Schützenball auch noch den Sportlerball“, erzählte Müller, „und darüber sind wir sehr stolz und hoffen natürlich, dass wir immer genügend Gäste empfangen dürfen, um diese Tradition beibehalten zu können.“

Gespanntes Warten

So wurde in Brunnen auch diesmal ausgelassen gefeiert und getanzt. Dabei konnten die meisten Gäste ein bestimmtes Ereignis kaum erwarten: Den Auftritt des Büttenredners, der mittlerweile eine feste Institution auf dem Schützenball geworden ist. Manfred Streitberger, der stellvertretende Vorsitzende der Schützen, gibt schon seit Jahren in immer neuen Kostümen den Büttenredner und berichtet Witziges und auch Peinliches aus der Gemeinde Brunnen und von ihren Einwohnern.

Um halb zehn trat Alexander Müller ans Rednerpult, um den Gast anzukündigen. „Wir leben in einer Zeit, in der die Presse große Macht besitzt“, begann Müller sachlich. „Wir konnten im letzten Jahr erleben, dass Männer wie Guttenberg oder auch unser Bundespräsident Wulff öffentlich demontiert worden sind.“ Die Spannung war den Gästen anzusehen, als Müller fortfuhr: „Wir haben vorgesorgt. Um dies in Brunnen verhindern zu können, haben wir heute einen Vertreter aus der Presse eingeladen.“ Kaum betrat Manfred Streitberger den Saal, brachen die Gäste in Gelächter aus. Als rasender Reporter schoss er Bilder, machte sich Notizen und begab sich schließlich zum Rednerpult.

Keiner wird verschont

„Eins müsst ihr kapieren und des recht boid, da Presse-Mane regiert die Woid!“ Ein Brunnener nach dem anderen wurde anschließend vom Presse-Mane durch den Kakao gezogen. Niemand blieb verschont, weder der Schützenkönig noch die Vorsitzenden von DJK, Krieger- und Soldatenverein oder auch der Burschen – der Büttenredner wusste von jedem eine Peinlichkeit und brachte den Saal zum Brüllen. Sichtlich guter Laune begaben sich die Gäste nach der gelungenen Vorstellung wieder auf die Tanzfläche oder in die mittlerweile eröffnete Bar, wo sie bei Musik und Tanz noch einige lustige Stunden auf dem Schützenball in Brunnen genossen. „Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Gäste in Brunnen begrüßen dürfen. Denn es ist doch so – je mehr, desto besser“, bekundete Sportleiter Andreas Kroh.