Brunnen
Keine Hausanschlüsse für schnelles Internet

Gemeinderat Brunnen lehnt Antrag eines Bürgers auf Verlegung von Leerrohren in der Straße Am Anger in Hohenried ab

29.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Keine Leerrohre für Glasfaser in der Straße Am Anger in Hohenried: Der Gemeinderat Brunnen lehnte die Verlegung im Zuge der Sanierung ab. - Foto: Preckel

Brunnen (SZ) Saniert wird zurzeit die Straße Am Anger in Hohenried. Das sei der richtige Zeitpunkt, um gleich Leerrohre für den Breitbandausbau zu verlegen, fand ein Bürger und stellte einen entsprechenden Antrag. Doch der Gemeinderat spielte nicht mit. Mit 2:9 Stimmen schmetterte er bei seiner jüngsten Sitzung das Anliegen ab.

"Bei einer Verlegung der Leerrohre würden nach einem Angebot einer Baufirma zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 35 000 Euro entstehen", sagte Bürgermeister Thomas Wagner. Und diese Kosten wären umlagefähig, müssten also mit in die Kalkulation des Straßenbeitragssatzes einbezogen werden, so der Bürgermeister weiter. Das wiederum würde bedeuten, dass dann der Haus- beziehungsweise Grundstückseigentümer nach dem Verteilungsschlüssel von 80:20 (80 Prozent der Besitzer, 20 Prozent die Gemeinde) zur Kasse gebeten wird, erklärte Wagner.

Bei der beantragten Verlegung sollten sogenannte "Speed Pipes", also Anschlüsse bis ins Haus, zur Ausführung gelangen. Antragsteller Fritz Weigert hatte für die ablehnende Haltung des Gemeinderates kein Verständnis. "Die Versorgung mit schnellem Internet ist heute so wichtig wie die Versorgung mit Wasser und Strom", hatte er bereits in seinem Schreiben formuliert.

Probleme hatte das Gremium auch bei einem weiteren Antrag eines Bürgers. Diesmal ging es um die Wiedervorlage eines Vorbescheides auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage durch Michael Pichler in der Ingolstädter Straße in Brunnen. Bereits in der vergangenen Sitzung konnte sich der Rat nicht zu einem Entschluss durchringen, da sich das Bauvorhaben rechtlich gesehen im Außenbereich befinde, erinnerte der Bürgermeister. Der Eingabeplan wanderte zurück zu den Verwaltungsbehörden, die dem Gemeinderat eine Entscheidungsgrundlage vorschlagen sollten. Jetzt war zur fälligen erneuten Vorlage des Vorbescheides auch Hermann Wenger von der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen gekommen, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Viel Neues hatte Wenger aber nicht zu verkünden. Das Bauvorhaben könne nur befürwortet werden, wenn eine Privilegierung durch den Bauherrn nachgewiesen werde, zog Hermann Wenger sein Resümee. Und von dem Zusatz der Privilegierung machte auch der Gemeinderat bei seinem gemeindlichen Einvernehmen Gebrauch. Thomas Wagner: "Als andere Möglichkeit, das Bauvorhaben verwirklichen zu können, bliebe nur, eine Einbeziehungssatzung, früher Ortsabrundung, vorzunehmen."

Weniger Probleme hatte das Gremium mit weiteren Bauanträgen. So erhielt Hermann Michael grünes Licht für den Bau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in der Pfarrer-Wolf-Straße in Brunnen, ebenso wie die Firma Agropa für den Bau einer Lagerhalle in der Bavariastraße in Kaltenherberg sowie Angela Zinkan-Weber für die Errichtung eines Wohnhauses Am Lindbichl in Hohenried. Einen weiteren Vorbescheid, diesmal vom Sportverein DJK Brunnen, hakte das Gremium ebenfalls ab. Der Verein hat im Bereich des Sportgeländes in Brunnen die Errichtung einer Lagerhalle im Auge.

Vorerst keine Sanierungsarbeiten sollen in der Raiffeisenstraße in Hohenried durchgeführt werden. Das hat der Gemeinderat jetzt beschlossen, nachdem eine Baufirma mitgeteilt habe, kein Angebot abgeben zu können, weil die Schäden in der Straße mit einfachen Mitteln nicht zu bewältigen seien.

Zugestimmt haben die Volksvertreter der Beschilderung von Rettungstreffpunkten in der Gemeinde und zugestimmt hat das Gremium auch, ein Graffitibild am Kindergarten anfertigen zu lassen, das auf Wunsch des Elternbeirates in Dschungeloptik ausgeführt werden soll. Die Kosten dafür wurden mit rund 1700 Euro beziffert.

Nicht beteiligen will sich die Gemeinde Brunnen am Leaderprojekt "Mühlen und Turbinen" im Schrobenhausener Land. "Das ist für uns nicht interessant", kommentierte Bürgermeister Thomas Wagner die Entscheidung des Gemeinderates, der bei seiner Abstimmung nicht eine einzige Stimme für das Projekt übrig hatte.