Aresing
Klare Meinung

Ex-Wirtschaftsminister Wiesheu besuchte das Aresinger Bauer-Werk

15.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Aresing (SZ) Vor 20 Jahren war Otto Wiesheu schon einmal zu Gast bei Bauer, damals war er bayerischer Wirtschaftsminister. Am Freitag besuchte er die Firma, genauer gesagt die Aresinger Bauer-Maschinen-Zweigstelle zusammen mit seinem Parteikollegen, dem CSU-Landtagsabgeordneten Erich Irlstorfer - und war schwer beeindruckt von der Entwicklung des mittelständischen Betriebs hin zu einem international tätigen Unternehmen.

Eine große Gruppe Interessierter hatte sich am Vormittag vor dem Aresinger Werktor eingefunden, um den Auftritt Wiesheus mitzuerleben. Der ehemalige Minister fuhr pünktlich auf den Parkplatz und wurde von Seniorchef Karlheinz Bauer und seiner Tochter Elisabeth Teschemacher begrüßt. Ausgestattet mit Helm und Schutzweste ging es dann unter Führung von Produktionsleiter Jakob Braun aufs 150 000 Quadratmeter große Betriebsgelände und in die verschiedenen Werkhallen.

Nachdem er sich aus erster Hand über die Arbeitsschritte im Aresinger Werk - dort werden die Bauer-Maschinen zusammengesetzt - informiert hatte, erläuterte Wiesheu im gegenüberliegenden Wandererheim einige seiner wirtschaftspolitischen Überzeugungen.

Zum Thema "Globalisierung" beispielsweise hat der Ex-Wirtschaftsminister eine eindeutige Meinung. "Wir sind von ihr abhängig", sagte er. Ohne die Vorteile, die sie für Deutschland bringe, gingen mit einem Schlag viele Arbeitsplätze verloren, warnte er.

Für vollkommen falsch hält Wiesheu die Haltung der Bundesregierung gegenüber Russland, vor allem die Wirtschaftssanktionen. "Die bringen nichts", meinte er. Besser wäre es, auf die Russen zuzugehen. "Es hilft mehr zu kooperieren, als Konfrontation zu betreiben", ist Wiesheu überzeugt. Zudem gelte: "Je mehr wir wirtschaftlich kooperieren, umso kleiner ist die Gefahr von militärischen Auseinandersetzungen."

Wie vor ihm schon Erich Irlstorfer unterstrich auch Wiesheu die Wichtigkeit von Zeitarbeitskräften für Unternehmen mit eher ungleichmäßiger Auftragslage. "Flexibilität in der Gewinnung von Arbeitskräften ist eine Notwendigkeit", erklärte er. In dieser Frage gehöre "nicht mit Ideologie gearbeitet, sondern mit praktischer Vernunft".