Aresing
Autenzeller Kläranlage hat ausgedient

Gemeinderat entscheidet sich für Anschluss des Kanalnetzes an Schrobenhausen

26.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Von Sträuchern überwuchert ist sie zwar noch nicht, die Teichkläranlage in Autenzell, aber in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat entschied nun, die Anlage nicht mehr zu sanieren, sondern das Abwasser künftig in die Zentralkläranlage Schrobenhausen zu leiten. - Fotos: Preckel

Aresing (SZ) Seit 1988 ist die Teichkläranlage Autenzell in Betrieb. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt hat bei der Gemeinde bereits wegen des schwammigen Untergrunds eine Sanierung angemahnt. Ein Anschluss an Schrobenhausen sei jedoch die bessere Lösung, meinte nun der Gemeinderat.

In der Sitzung am Montagabend legte Ingenieur Rupert Mayr eine Grundlagenermittlung vor, um den Gemeinderäten zu erklären, "worum es überhaupt geht". Bekannt war den Mitgliedern des Gremiums natürlich, dass das Abwasser aus den Gemeindeteilen Autenzell sowie Ober- und Unterweilenbach zur Kläranlage am Ortsausgang von Autenzell geleitet wird, doch, so Mayr: "Die Anlage ist undicht." Schuld daran sei unter anderem der torfhaltige Untergrund zwischen Autenzell und Aresing, der stets die Räumung des anfallenden Klärschlammes sehr aufwendig und schwierig mache.

Das hatten schon vor einiger Zeit auch Fachleute vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt festgestellt und der Gemeinde Aresing die Auflage gemacht, die Kläranlage neu abzudichten. Teichkläranlagen wie in Autenzell, fügte Bürgermeister Klaus Angermeier an, seien aus technischer Sicht jedoch längst überholt. Deshalb bat er seine Gemeinderäte, zu überlegen, ob nicht ein Anschluss an die Zentralkläranlage in Schrobenhausen für die Zukunft die bessere Lösung sei. Dorthin fließt bisher schon das Abwasser aus dem Hauptort.

"Von einer Abdichtung wird aus unserer Sicht abgeraten", sagte Ingenieur Mayr, diese sei auch aus Kostengründen kaum sinnvoll. Eine Abdichtung der drei Oxidationsteiche, so schätzte Rupert Mayr, verschlinge allein rund 450 000 Euro. Zudem seien ja auch die laufenden Betriebskosten zu berücksichtigen. Nach den Berechnungen des Ingenieurbüros würde eine komplette Sanierung der Teichkläranlage rund 900 000 Euro kosten.

Auch Mayr bevorzugte eine andere Lösung: die Kläranlage in Autenzell komplett aufzulösen und das Abwasser über eine neu zu bauende Druckleitung erst nach Aresing und von dort gemeinsam mit dem Aresinger Abwasser in die Zentralkläranlage nach Schrobenhausen einzuleiten. Die Kosten dafür bezifferte der Ingenieur auf 1,15 Millionen Euro. "Langfristig gesehen käme eine Ertüchtigung teurer", schätzte Bürgermeister Klaus Angermeier.

Mit 14:1 Stimmen entschied sich der Rat für den Kanalanschluss an Aresing, nur Gemeinderat Siegfried Sibinger (SPD) war nicht dafür. Sibinger befürchtete, dass dann später auch die Aresinger Bürger bei anfallenden Reparaturen mitbezahlen müssten. Bürgermeister Klaus Angermeier verwies hier jedoch auf die Solidargemeinschaft.

Umstritten war danach die Entscheidung, wie denn die Kosten von voraussichtlichen 1,15 Millionen Euro für den Anschluss nach Schrobenhausen bezahlt werden sollen. Mehrere Vorschläge dazu hatte Verwaltungsleiter Hermann Knöferl ausgearbeitet. "Wir müssen in jedem Fall umlegen", sagte Knöferl.

Mit 8:7 Stimmen fiel letztlich die Entscheidung, dass der Aufwand nicht über Verbesserungsbeiträge, sondern zu 100 Prozent über die Kanalgebühren finanziert werden soll. Das bedeute natürlich, fügte der Bürgermeister an, dass die Maßnahme über langfristige Kredite von der Gemeinde vorfinanziert werden müsse.