Aichach
G-9-Hickhack: Kreis stoppt Schulbau

Entscheidet sich die Staatsregierung für die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, muss aufgestockt werden

27.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

Aichach (SZ) Das politische Hickhack um acht- oder neunstufiges Gymnasium veranlasste den Bildungs- und den Bauausschuss des Kreistags Aichach-Friedberg dazu, den laufenden Bau des Mensagebäudes für das Gymnasium in Mering zu stoppen.

Erst soll abgewartet werden, wie die für März angekündigte Entscheidung der bayerischen Staatsregierung zu einer eventuellen Wiederbelebung des G 9 ausfällt. Kommt es tatsächlich zurück, ist die neue Schule spätestens 2021 definitiv zu klein.

Das 32 Millionen Euro teure Gymnasium in Mering wurde im September bezogen. Aktuell wird am daneben liegenden Mensa-Gebäude gebaut. Es ist ebenso wie das Gymnasium so konzipiert, dass es aufgestockt werden kann. Der Zusatzbedarf für das G 9 könnte mit drei Klassenzimmern am günstigsten auf dem Mensagebäude verwirklicht werden.

Dieses nun fertigzustellen, um dann im laufenden Betrieb die gerade errichtete Dachkonstruktion spätestens in zwei bis drei Jahren abzutragen und aufzustocken, schien den Aichach-Friedberger Ausschussmitgliedern sinnlos.

Zugleich wächst von Jahr zu Jahr der Engpass in der Mensa. Aktuell werden dort 380 Schüler verpflegt, ab nächstem Schuljahr sind es 100 mehr. Insgesamt wird die Zahl über die Jahre auf 780 ansteigen, da bisher nur Schülerinnen und Schüler bis zur 8. Klasse unterrichtet werden.

Die vorübergehende Lösung kann aus Sicht der Leitungen von Gymnasium und Realschule noch ein Jahr aufrecht erhalten werden. Eigentlich sollte die Mensa im September in Betrieb gehen.

Die Bauunterbrechung verursacht Kosten, weil die vergebenen Gewerke ausgesetzt werden müssen. Firmen könnten Forderungen deshalb erheben. Acht laufende Vergabeverfahren wurden aufgehoben.

Der Rohbau samt Betondecke - ein geplantes Oberlicht wurde schon gestrichen - kann vergleichsweise problemlos und mit wenigen Modifikationen fertiggestellt werden, wie Sonja Nemetz, Leiterin des kommunalen Bauamts, darlegte.

Sobald die endgültige Entscheidung aus München vorliegt, die mit großer Wahrscheinlichkeit zugunsten des G 9 ausfallen wird, sollen neue Überlegungen folgen. Wobei eine Aufstockung dann wieder einer komplett eigenständigen Planung bedarf.