Aichach
Aichacher Altlandrat Josef Bestler beigesetzt

26 Jahre lang leitete er die Behörde, gründete das Schulzentrum und meisterte die Gebietsreform

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Josef Bestler war 26 Jahre lang Landrat in Aichach; gestern wurde er beigesetzt. - Foto: Archiv

Aichach (cal/vga) Er hat 26 Jahre lang die Geschicke des Landkreises Aichach-Friedberg gelenkt. Am Donnerstag war der Aichach-Friedberger Altlandrat Josef Bestler im Alter von 92 Jahren im Kreis seiner Familie im Awo-Heim verstorben, gestern wurde er nun unter großer Anteilnahme beigesetzt.

1962 wurde Josef Bestler zum Landrat gewählt - für seine Partei, die CSU, der er über 55 Jahre angehörte. Dass er eines Tages die Geschicke des Wittelsbacher Landes lenken würde, war nicht abzusehen. Denn Josef Bestler ist in Deubach im Landkreis Günzburg zur Welt gekommen. Im Zweiten Weltkrieg war er als sehr junger Mann Pilot. Nach dem Krieg studierte er Jura und strebte danach den höheren Verwaltungsdienst an. Über München und Garmisch-Partenkirchen kam er im Jahr 1957 nach Aichach.

Mit 99,05 Prozent der Stimmen wurde Bestler im Jahr 1962 zum Landrat des Altlandkreises Aichach gewählt. Eine seiner größten Herausforderungen war die Gebietsreform knapp zehn Jahre später. Es war eine politisch aufgeladene Zeit, Aichach und Friedberg schlossen damals bekanntlich keine Liebesehe. Deswegen blickte Bestler später nicht ohne Stolz auf sein "Meisterstück" zurück.

Doch in den 26 Jahren seines politischen Schaffens veränderte noch vieles andere im Landkreis sein Gesicht. In Bestlers Amtszeit fiel unter anderem die Gründung des Aichacher Schulzentrums und der Bau des Aichacher Krankenhauses, um nur ein paar wenige herausragende Beispiele zu nennen.

Zu seinen Hobbys gehörte außerdem die Pflege seines Gartens in Oberwittelsbach, wo er zu Hause war. Die letzten fünf Jahre lebte er im Aichacher Awo-Seniorenheim, wo er regelmäßig Besuch von seinen beiden Töchtern, zwei Enkeln und drei Urenkeln bekam.