Leserbrief
Die Geister, die ich rief

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Zum Artikel "Warten auf den Bescheid" (PK vom 9. November):

Der Gemeinderat und der Bürgermeister aus Ilmmünster haben unsere Nachbargemeinden Paunzhausen und Reichertshausen wieder im Blick. Man möchte die Gemeinden gegen die Errichtung der Windräder ins Boot holen, um Unterstützung zu werben, vor allem auch wegen der hohen Fachanwaltskosten, die den eigenen Haushalt von Ilmmünster belasten könnten. Bei dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss für die Windräder hat man die Nachbarn nicht berücksichtigt, obwohl sie ihre Bedenken vorgetragen haben. In gleicher Weise ist man mit einem großen Teil der eigenen Gemeindebürger umgegangen, die aber per Bürgerentscheid ihre Sorgen und Bedenken in Form einer Ablehnung der Windräder bei der Abstimmung zu Papier gebracht haben. Diese Möglichkeit hatten die beiden Nachbargemeinden nicht.

Die Geister, die ich rief, wie werde ich sie wieder los - oder nicht? Man kann nur hoffen, dass sich die Gemeinderäte und der Bürgermeister der beiden Nachbargemeinden zumindest nicht finanziell beteiligen, denn wenn die Einwände der beiden Gemeinden einen einstimmigen Beschluss in Ilmmünster hervorgebracht haben, ist das jetzige Ansinnen mit dem Nachbarrecht als Handhabe nicht fair. Die Ilmmünsterer Wähler wissen, die nächste Kommunalwahl kommt bestimmt, und der Bürgerentscheid hat sich bei vielen in der Gemeinde im Kopf abgespeichert. An ein schnelles Vergessen ist hier nicht zu denken! Dem Wähler bleibt nur die Hoffnung, dass sich eine wählbare Alternative zur gegebenen Zeit formiert.

Stephan Deutsch

Ilmmünster