Stadtwerke sollten Planungen offen legen

08.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:10 Uhr

Zum Artikel "Sonnenstrom und Solarschafe" (PK vom 29. April):

In diesem Artikel und vorangegangenen Beiträgen zur Windkraftnutzung wurde wiederholt auf das geplante "Power-to-Gas"-Projekt der Stadtwerke verwiesen. Im Phasenplan "Unser Weg" auf der Internetseite der Stadtwerke Pfaffenhofen wird aufgezeigt, dass unser gesamtes Stadtgebiet 2021 zu 100 Prozent mit eigenem Strom versorgt wird. In wind- und sonnenstromarmen Zeiten wird von den Stadtwerken mit einer Power-to-Gas- Anlage in Blockheizkraftwerken aus selbst erzeugtem Wasserstoff Strom erzeugt. Überschüsse werden an die angrenzenden Gemeinden abgegeben. Kurz zusammengefasst: "100 Prozent sauberer Strom & Unabhängigkeit für das gesamte Stadtgebiet" 365 Tage im Jahr zu jeder Stunde ohne Strombezüge von außerhalb des Stadtgebietes.

Das Power-to-Gas-Projekt wird seit längerer Zeit angepriesen, wobei die komplette Anlage in dreieinhalb Jahren zu 100 Prozent am Netz sein soll. Die Zeit ist reif, dass die Stadtwerke ihre auf eigenen Berechnungen basierende Konzeptstudie zu ihrem Power-to-Gas-Projekt veröffentlichen.

Uns alle interessiert es sehr, wie groß diese Anlage wird, die für mehrere Tage die unabhängige Stromversorgung bei wenig Wind und Sonne sicherstellt, wie viel diese Anlage kostet, wer sie finanziert und wie diese Anlage aufgebaut ist.

Bei einer Woche mit wenig Wind und Sonne müsste diese Anlage circa 1 000 000 Kilowattstunden elektrische Energie bereitstellen und eine Spitzenlast von 10 000 KW/h abdecken.

Um die Erreichung der von den Stadtwerken genannten Ziele für 2021 sicherzustellen, muss in den nächsten dreieinhalb Jahren die komplette Anlage geplant, genehmigt, gebaut und 2020 in Betrieb genommen werden. Daher ist es nicht nur für mich interessant, Zahlen, Daten, Fakten, die Örtlichkeiten für Elektrolyseur, Tanklager und Blockheizkraftwerk sowie den Gesamtwirkungsgrad zu erfahren. Es ist an der Zeit, dass die Stadtwerke ihre Planungen offen legen und die breite Öffentlichkeit detailliert informieren.

Gerhard Fuchs

Tegernbach