Ohne Sonntag nur noch Werktage

23.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:54 Uhr

Zum Artikel "Geschäftsleute fordern Sonntagsarbeit" vom 17./18. Mai:

In einer Zeit, in der die "gelegentliche Sonntagsarbeit" in Bayern eindeutig zunimmt, könnte der Stadtrat in Pfaffenhofen ein deutliches Zeichen setzen.

An zehn Sonntagen sollen die Pflasterarbeiten am Hauptplatz durchgeführt werden können. Warum nur? Ja, es gibt Gründe und es gibt Interessen und es gibt Argumente. Aber die gäbe es auch für jede Art von Sonntagsarbeit.

Wehret den Anfängen! Denn die Kirchen sagen es mit einem Wort: "Ohne Sonntag gibt es nur noch Werktage". Wirtschaft und Kapital brauchen Grenzen, die wir setzen müssen. Dafür haben wir die Politik und dafür lasst uns politisch sein. Wir brauchen einen entschiedenen Sonntagsschutz, sonst wird der Sonntag zum Werktag, der Mensch wird zum Arbeitstier und der Konsument zum Süchtigen.

"Der Sonntag/Sabbat ist für den Menschen da", so sagt es Jesus von Nazareth im Neuen Testament. Am Tag des Herrn werden wir erinnert an unsere Menschenwürde, an unsere Befreiung und an unsere Bestimmung. Das sollten wir neu entdecken.

Die KAB legt jetzt zur Landtagswahl gerade ein Plakat auf mit dem Titel: "Wer den Sonntag nicht ehrt, ist unsere Stimme nicht wert!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

Jakob Hirschberger, KAB; Christine Rist, KAB;

Erwin Helmer,

Betriebsseelsorger,

Diözese Augsburg