Reichertshausen
Höhen und Tiefen in Reichertshausen

Panzerattrappe im Fasching, neue Kreuzung im Ort und ein besonderer Geburtstag: Bilanz für 2016 fällt meist positiv aus

28.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Foto: Hans Steininger

Reichertshausen (PK) Von ziemlich unterschiedlichen Ereignissen gekennzeichnet war das vergangene Jahr in Reichertshausen. Turbulenzen einerseits und Gründe zum Feiern andererseits prägten die vergangenen zwölf Monate. Die Bilanz aber ist erneut positiv.

Mit einem Paukenschlag war Reichertshausen im Februar plötzlich in den Mittelpunkt hin und her wogender Diskussionen geraten. Grund dafür war eine im "Ilmtaler Gaudiwurm" mitgeführte Panzerattrappe mit der Aufschrift "Ilmtaler Asylabwehr", die in den Medien und sozialen Netzwerken großes Aufsehen erregte und einen sogenannten Shitstorm auslöste, der den Oberilmtaler Carneval Verein (OCV) und mit ihm die Gemeinde in Verruf brachte. Letztlich aber machte sich doch die Ansicht breit, dass der Faschingswagen eher ein schlechter Scherz als Ausdruck einer politischen Gesinnung war. Dabei hatte das Jahr doch so gut begonnen: Mit "World of Musicals" gab es in der Ilmtalhalle eine Musical-Revue, die fast 500 Zuhörer in ihren Bann zog. Im März gab es Erfreuliches für die Gastronomie der Gemeinde: Der Restaurantführer "Gault Millau" zeichnete den Maurerwirt mit der begehrten "Haube" aus, der Landgasthof Lindermeir erhielt den "Stern der Gastlichkeit". Im April drohte Ungemach durch die im Ilmmünsterer Forst geplanten Windräder, von denen zwei nahe Reichertshausen vorgesehen waren und gegen die die Gemeinde Widerspruch einlegte.

Bestes Wetter herrschte bei der Einweihung der Kreuzung in der Ortsmitte Ende April, bei der sich rund 300 Bürger 270 Maß Freibier und 89 Kilogramm warmen Leberkäse schmecken ließen, die die Gemeinde gestiftet hatte. Mit dem Umbau wurde ein Nadelöhr beseitigt und für geordnete Verkehrsverhältnisse gesorgt.

Das Volksfest im Mai war wieder gut besucht und verlief friedlich, die Stimmung war bestens, auch bei den Senioren, die von der Gemeinde je ein Hendl und eine Maß Bier spendiert bekamen. Im August gefeiert wurde der 60. Geburtstag von Gemeindechef Reinhard Heinrich (CSU), zu dem sich 400 Bürger inklusive Vertreter der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik eingefunden hatten. Mit Böllerdonner der Haun-stettener Böllerschützen zu Beginn, mit Peitschenknallen der Pfaffenhofener Goaßlschnalzer am Ende, dazwischen viele Reden, Gesangseinlagen und kostenlose Weißwürste und Freibier. Dazu eingeladen hatte der gesamte Gemeinderat, der dem Wunsch Heinrichs entsprochen hatte, anstelle eines Geschenks besser die Bürger teilhaben zu lassen. Noch zwei besonders erwähnenswerte Geburtstage gab es in Reichertshausen: Rudolfine Stickel und Hedwig Weiser erreichten das 100. Lebensjahr.

Aber nicht nur gefeiert, sondern auch hart gearbeitet wurde in der Gemeinde. Die Sanierung der Grund- und Mittelschule verläuft plangemäß, der erste Bauabschnitt ist mittlerweile abgeschlossen. Integriert wurden modernste Unterrichtssysteme mit elektronischen Schultafeln, die ähnlich wie ein Smartphone bedienbar sind oder per Computer jedwede Nutzung ermöglichen. Das neue, große Baugebiet in Steinkirchen ist mittlerweile rechtskräftig, ebenso beschloss der Gemeinderat die Satzungen für die Baugebiete Grafing Ost und Oberpaindorf Süd-Ost, inklusive vergünstigter Parzellen für Einheimische.

Die können künftig in einem neuen Supermarkt am Kammerer Berg ihre Einkäufe tätigen. Der wurde erforderlich, weil Edeka das auslaufende Mietverhältnis im bisherigen Gebäude nicht mehr verlängern wollte.

Viele Bürger zeigten sich verärgert, dass die neuen, niedrigeren Container der Grüngut-Sammelstelle nicht mehr so bequem zu befüllen waren wie vorher. Die bedingten ein für manche Bürger zu hohes Schutzgeländer und in der Folge etliche Bemühungen des Bauamts, eine für die Bürger tragbare Lösung zu finden.

Im Juni verabschiedete sich Geschäftsleiter Thomas Schmid, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Nachfolger wurde Günter Fuchs, der seit dem 1. Oktober tätig ist.

Ansonsten bot das ganze Jahr über eine Fülle von Veranstaltungen jeglicher Couleur. Von der Operette "La Luna" über eine Blechbläser-Serenade bis hin zum Bayerisch-Böhmischen Abend mit der Musikkapelle Steinkirchen. Oder vom Wiener-Liederabend mit dem Gesangverein Frohsinn bis hin zum Musikkabarett mit dem fränkischen Komödianten Klaus Karl Kraus und den Dellnhauser Musikanten. Und nicht zuletzt zur Weltmusik mit Günther Hausner und der "Bayerischen Weihnacht" mit Conny Glogger vom BR, unterstützt von der "munich brass connection". So war wohl für jeden Geschmack war etwas dabei.