Pfaffenhofen (iso) Wenn am kommenden Sonntag römische Kampfwagen die Trabrennbahn in Pfaffenhofen in den Circus Maximus verwandeln, geht für Hans Schaller ein Kindheitstraum in Erfüllung. Denn der 57-Jährige wollte schon immer mal das Kampfwagenrennen aus dem Film Ben Hur Wirklichkeit werden lassen.
Der Pfaffenhofener Unternehmer (Brennstoffhandel, Fliesen, Baustoffe) inszeniert bekanntlich schon länger in seiner Freizeit üppig ausgestattete Historienspektakel, die fast immer zum Publikumsmagneten werden – zuletzt rief er zusammen mit seinen Freunden vom Theater Maximus als Mafiaboss "Don Vito Schalleone" den Tschikago Night Club ins Leben. Doch das Kampfwagenrennen "Die Legende von Ben Hur", das am Sonntag, 31. August, im Jahre 2008 nach Christus über die Bühne gehen wird, scheint alles Bisherige in den Schatten stellen zu wollen. 5000 bis 6000 Besucher werden erwartet, auch 8000 hätten genügend Platz.
100 Pferde, 15 römische Kampfwagen, 120 Legionäre sowie zahlreiche als Kelten, Römer und Gladiatoren verkleidete Komparsen werden in der Arena viel Staub aufwirbeln und für spannungsreiche Action sorgen. Das Programm begeisterte bereits das Publikum in Magdeburg und in Berlin-Karlshorst.
Internationale Akteure
"Ich bin ein Mann der Show", meint Hans Schaller über sich und sein Engagement, "Klein-Las Vegas" jetzt nach Pfaffenhofen zu holen. Dafür bringt der leidenschaftliche Pferdenarr nicht nur seine eigenen sieben Rösser mit, die derzeit noch friedlich daheim auf der Weide in Paunzhausen grasen.
Eingeladen sind Kampfwagenfahrer aus dem ganzen Bundesgebiet, Belgien und Südtirol – samt ihren prächtigen Gespannen. Haflinger, Süddeutsche Kaltblüter, Andalusier, Friesen, Trakehner und Noriker sind ebenso zu bewundern wie die größte Pferderasse der Welt, die Shire Horses. Auch Schallers Faszination für römische Geschichte und den Film von "Ben Hur" aus dem Jahr 1958 ("den hab ich schon x-mal gesehen") werden tragende Elemente des Schauspiels auf der Trabrennbahn sein. Ab 11 Uhr ist Einlass, um 13 Uhr wird der Prokonsul Pfaffenhofens in das ovale Rund der Arena einziehen und die Spiele eröffnen.
Mit dabei werden drei siegreiche Legionen sein. Die siebte Legion wird die Kampfformation "Schildkröte" zeigen, die 14. Legion eine so genannte Phalanx mit Speeren und Schilden und die 21. Legion wird sich auf Kommando zu einem Pfeil formieren.
"Brot und Spiele"
Feldherr Schallus Brutalus Maximus, der Tribun der Nordlegionen, Gesandter des Kaisers, Verteidiger Germaniens und Bürger Roms, verspricht allen Zuschauern "Brot und Spiele", denn auch Gladiatoren werden "auf Leben und Tod" kämpfen – aber natürlich mit Happy End.
Schaller weiß selbst, dass es dabei weniger auf historische Genauigkeit als auf den Unterhaltungswert ankommen wird. So orientieren sich die Kostüme, die bereits bei anderen historischen Inszenierungen Schallers im Einsatz waren, eher an Hollywoodfilmszenen. Dennoch betont der Selfmademan, dass für ihn Eigenschaften wie Fleiß, Ordnung und Disziplin, wie sie den Römern nachgesagt werden, sehr wichtig seien. Seiner Meinung nach sollten Werte wie das Streben nach Ruhm und Ehre auch heute noch gelten. Leider sei dem oftmals nicht mehr so, bedauert er.
Wenn der 57-Jährige am Sonntag seinen Jugendtraum des antiken Roms in Pfaffenhofen wahr werden lässt, wird auch für die Kinder Spiel und Spaß geboten – mit Pony- und Kamelreiten, Hufeisen werfen, einer Hüpfburg, einem Kletterberg aus Stroh, Kinderschminken, Luftballons und historischen Ständen wie einer Schmiede. Eintrittskarten im Vorverkauf gibt es bei der Geschäftsstelle des DONAUKURIER und unter der Ticket-Hotline (0 84 41) 8 98 80.
