"Strupp" stand im Mittelpunkt

16.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Mischlingshündin Lucca (alias Strupp) war bei der Filmpremiere der Star: von links Kinobesitzer Ludwig Schafft, Hundetrainerin Eve Schwendner und Regisseur Norbert Lechner. - Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (bti) Ein Star auf vier Pfoten eroberte die Herzen der kleinen und großen Kinobesucher im CineradoPlex: Bei der Vorpremiere des Kinder- und Jugendfilms "Toni Goldwascher" stand Mischlingshündin Lucca im Mittelpunkt.

Kinderfreund- und Feindschaften, Abenteuer, schlimme und gute Erfahrungen, erste Liebe: Alles das hat der schöne Film zum Thema, den Regisseur Norbert Lechner nach dem erfolgreichen Jugendroman von Josef Einwanger in erster Linie mit Laienschauspielern drehte. Und zwar in nur 35 Tagen, wie er den Zuschauern im CineradoPlex berichtete.

"Toni Goldwascher" ist die Geschichte eines heranwachsenden Buben in der Nachkriegszeit, der mit seiner Mutter in einem kleinen Dorf am Inn lebt. Toni (Lorenz Strasser) ist ungewollt ein Außenseiter; seine einzigen Freunde sind sein Hund Strupp und die Waisenhauskinder Herbert und Elfi. Beide haben ein Handicap und sind wie Toni die Zielscheibe der anderen Kinder: Der kleine Herbert ist Epileptiker; Elfi ist nach einem traumatischen Kriegserlebnis stumm.

Wie sein Vater und Großvater zuvor ist Toni vom Gedanken besessen, im Inn Gold zu finden, und jede freie Minute verbringt er am Fluss. Das Goldwaschen galt im Dorf früher als der Versuch, ohne ehrliche Arbeit reich zu werden, und auch Toni muss mit diesem Makel leben. Als er tatsächlich etwas Gold findet, spitzt sich die Situation zu, aber nach einer dramatischen Rettungsaktion werden aus Feinden doch noch Freunde.

Gedreht hat Regisseur Norbert Lechner natürlich am Inn sowie in oberbayerischen Freilicht- und Bauernmuseen, und so entstand das authentische Bild einer Kindheit im Dorf: Die bescheidene Wohnstube, der Tante-Emma-Laden, die Schule – alles stimmt bis ins Detail. Auch bei der Garderobe setzte Lechner auf echte alte Stücke: "Wir suchten sogar in Säcken aus der Kleidersammlung. . ."

Tonis vierbeiniger Begleiter Strupp ist im wahren Leben eine Hundedame namens Lucca. Mit ihrer Trainerin Eve Schwendner war auch sie bei der Vorpremiere dabei und stahl dem Regisseur fast die Show: Zwar waren die kleinen Zuschauer beeindruckt von Luccas Kunststücken, doch am liebsten wollten sie die aus einem Tierheim stammende gelehrige Schauspielerin einfach nur knuddeln. Strupp-Lucca ließ sich das gern gefallen, schielte mit einem Auge aber immer in die Popcorn-Eimer. . .

Anfang September läuft der Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" dann offiziell in den bayerischen Kinos und natürlich auch im CineradoPlex an. Auch Erwachsene werden an den Abenteuern von "Toni Goldwascher" sicher ihre Freude haben.