Wolnzach
Das schmeckt auch Barack Obama

US-Generalkonsul schenkt Hopfenmuseum zwei Biere – gebraut nach Rezepten aus dem Weißen Haus

10.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:03 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Besondere Flaschen bereichern nun die Biersammlung von Hopfenmuseumsleiter Christoph Pinzl: Der US-amerikanische Generalkonsul Bill Moeller hat ihm gestern zwei Biere geschenkt, die nach Rezepten aus dem Weißen Haus gebraut worden sind – eines mit Hallertauer Aromahopfen.

Eigene Brauerei, eigenes Bier, eigene Bienen. Sehr gut passt das zusammen im Weißen Haus: Im Amtssitz des US-amerikanischen Präsidenten wird nämlich seit zwei Jahren auch Bier gebraut, seit der amtierende Präsident Barack Obama, ein passionierter Biertrinker, sich einen Traum verwirklicht hat. Fasziniert von den vielen kleinen Hausbrauereien, die in etlichen US-Staaten ganz passable Biere zaubern, hat er die Küche im Weißen Haus mit einer kleinen Braustätte aufgerüstet. Seither dampfen in den Töpfen dort nicht nur kulinarische Offenbarungen für illustre Gäste, sondern brodeln auch die Zutaten für zwei eigene Biersorten: das „White House Honey Ale“ und das „White House Honey Porter“.

Viel experimentiert haben die Bierbrauer im Auftrag des Präsidenten mit verschiedenen Rezepturen – bis nach etlichen Sudversuchen die eigenen Zutaten standen. „Wir waren wirklich selbst überrascht, wie gut uns das gelungen ist“, so Sam Kass, Sprecher des Weißen Hauses. „Schließlich hatte niemand von uns groß Erfahrung im Bierbrauen.“

Der Honig spielt in beiden Rezepturen eine tragende Rolle: Er stammt von Bienen, die auf dem Südrasen des Weißen Hauses untergebracht sind und soll dem Ale und dem Porter nach Informationen aus dem Weißen Haus „ein reiches Aroma und einen schönen Abgang verleihen, es aber nicht zu sehr süßen“.

Doch nicht nur in den USA, auch im amerikanischen Generalkonsulat in München gibt es leidenschaftliche Biertrinker, so zum Beispiel den Chef der konsularischen Abteilung, Konsul Randall Merideth. Und unter seiner Federführung wurden diese Biere in München nun nachgebraut: „Ganz klein daheim, sozusagen“, so der Konsul im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir machen das immer nur dann, wenn eine Party ansteht, dafür reichen die Sude aus.“

Verwendet hat er dazu die Originalrezepte aus dem Weißen Haus – mit einer kleinen Rezeptänderung: Der verwendete Honig stammt dabei nicht von den Bienen aus dem Weißen Haus, sondern von einem bayerischen Imker, dem Sohn des Polizeihauptkommissars Rainer Walter. Und der wiederum hat die beiden neuen Biere auch dem Leiter des Deutschen Hopfenmuseum Christoph Pinzl schmackhaft gemacht: Als Biersommelier ist Pinzl schließlich ständig auf der Suche nach ungewöhnlichen Gebräuen aus der ganzen Welt und war gleich begeistert von den White-House-Rezepturen – auch, weil eines davon – das „White House Honey Porter“ – neben verschiedenen Malzen und Bitterhopfen auch Hallertauer Aromahopfen enthält (siehe Infokasten). „So kam der Kontakt zustande“, erzählt Pinzl.

Ein Kontakt, dem nun gestern ganz unbürokratisch ein Besuch folgte: Weil er gerade in der Region verschiedene Termine wahrnahm, hatte sich der US-amerikanische Generalkonsul Bill Moeller auch für einen Besuch im Deutschen Hopfenmuseum angesagt – natürlich mit jeweils zwei Flaschen der in München gebrauten White-House-Biere im Gepäck. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass unser Bier auch im Deutschen Hopfenmuseum ausgestellt werden soll“, so der amerikanische Generalkonsul bei der Übergabe.

Gekommen dazu waren neben dem Präsidenten des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes Johann Pichlmaier und dem Chef des Hallertauer Verbandes Josef Wittmann auch der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU) und die Hallertauer Hopfenkönigin Elisabeth Fuß.

Und ihrem charmanten Wesen ist es zu verdanken, dass sich der Generalkonsul gestern auch noch gleich für eine Wiederkehr nach Wolnzach verpflichtet hat: „Da will ich dabei sein“, versprach er, zum Hallertauer Volksfest in Wolnzach wiederzukommen – am liebsten natürlich zur Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin am 12. August.